Die EU will wieder ein Stück digitaler werden, dieses Mal beim Reisen. Und dadurch sollen Grenzübertritte über die EU-Grenze für EU-Bürger einfacher werden.
Amélie Förster aus dem Euranet Plus-Team, wie soll das funktionieren?
Mit dem digitalen Reisepass und Personalausweis. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 600 Millionen Grenzübertritte von EU- und Nicht-EU-Bürgern registriert worden. Und das dauert! Um die Kontrollen zu beschleunigen und ein reibungsloses sichereres Reisen zu gewährleisten. Die EU-Kommission hat deshalb vorgeschlagen, Reisepässe und Personalausweise für alle zu digitalisieren, die den Schengen-Raum betreten oder verlassen. Genutzt werden soll dafür die neue „EU Digital Travel“ mit der die Reisenden selbst ihre digitalen Reisenachweise erstellen und speichern können. Diese Reisenachweise sind eine digitale Version vom Personalausweis und vom Reisepass, alle im Chip des jeweiligen Dokuments enthaltene Informationen. Darunter sind auch Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild. Durch diese Methode soll es Betrügern schwerer gemacht werden, gefälschte Dokumente zu verwenden und unentdeckt in den Schengen-Raum zu kommen.
Und ist schon klar, wann das Ganze kommt?
Leider nicht. Bisher ist das Ganze nur ein Vorschlag der EU-Kommission. Der Rat und das Europäische Parlament müssen den Vorschlägen noch final zustimmen. Erst nach der Annahme werden dann die digitale Reiseanwendung der EU und die dafür technischen Standards entwickelt. Es kann also noch eine ganze Weile dauern, bis es für uns an den Grenzen schneller geht.