Der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung war gestern, am 29.September, weggeworfen wird aber auch heute, und morgen, und übermorgen…59 Millionen Tonnen sind es in der EU jedes Jahr. Die Vereinten Nationen haben 2020 den Tag ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein zu schaffen. Und um mehr Bewusstsein geht es vor allem auch in den Privathaushalten. Denn dort gibt es Potential, das als „Schatz“ noch nicht gehoben wurde, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
„Das fängt an bei der Frage: Was kaufe ich ein, was brauche ich? Und endet noch nicht bei der Frage wo lagere ich es, wie lagere ich es.“
Cem Özdemir hat in der vergangenen Woche den Ernährungsreport für Deutschland vorgestellt. Für den Bericht werden seit 2015 Menschen in Deutschland durch ein Meinungsforschungsinstitut zu ihren Ernährungsgewohnheiten und zu ihren Ansprüchen an Lebensmittel befragt. Im Report „Deutschland wie es isst 2024“ haben u.a. 91% der 1000 Befragten gesagt, dass es weniger Lebensmittelverschwendung geben sollte. In Privathaushalten und in Betrieben. Das sei auch eine Aufgabe für die Politik. Das Bundeslandwirtschaftsministerium versucht es auch durch Bewusstmachen. Aktuell mit der Online- und Straßen-Kampagne „Zu gut für die Tonne“.
„Mit diesem großen Kühlschrank, wo wir durch die Republik ziehen, versuchen wir auch nochmal gezielt, die Verbraucherinnen und Verbraucher aufzuklären. Mit der Verbraucherzentrale zusammen, um das Wissen zu erhöhen.“
Von der EU-Kommission heißt es zum Internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung, es sei erschreckend, dass im Jahr 2024 fast ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel verloren geht oder verschwendet wird. Auf EU-Ebene wird u.a. diskutiert, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu kippen. Denn ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass das Lebensmittel nicht mehr gegessen werden kann. Auch das Spenden von Lebensmitteln soll leichter werden. Die Politik hat also noch Arbeit zu tun.