Euro, oder (noch) kein Euro…

Wie sieht es eigentlich EU-Ländern ohne den Euro mit der Annäherung an den Euro aus? Das zeigt der Konvergenz-Bericht der EU-Kommission. Konkret geht es um die Mitgliedstaaten, die rechtlich verpflichtet sind, den Euro einzuführen, nämlich Bulgarien, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn.

Bundesbank

„Der Beitritt zum Euro ist durch eine Reihe von Regeln geregelt, die die Gleichbehandlung der Länder auf ihrem Weg zum Euro sicherstellen und eine erfolgreiche Mitgliedschaft ermöglichen.“

Maßgabe sind die „Maastricht-Kriterien“. Dazu gehören Preisstabilität, gesunde öffentliche Finanzen, Wechselkursstabilität und die Konvergenz der langfristigen Zinssätze. Die sechs Mitgliedstaaten zeigen dazu unterschiedliche Ergebnisse. Manche Kriterien werden erfüllt, andere nicht. Kein Land erfüllt zurzeit alle formalen Kriterien. Bulgarien ist das einzige Land, das bis auf eine Ausnahme alles erfüllt. Doch noch ist nicht klar, wann in Bulgarien der Euro eingeführt werden kann, so die Sprecherin der EU-Kommission.

„Wir arbeiten sehr konstruktiv mit Bulgarien auf seinem Weg zur Euro-Einführung zusammen. Derzeit können wir keine konkreten Termine bestätigen. Bulgarien kann einen spezifischen Bericht anfordern, um die Erfüllung der Konvergenzkriterien zu bewerten.“

Doch wollen die Menschen in den Nicht-Euro-Mitgliedstaaten überhaupt den Euro? Laut einem Eurobarometer von Mai dieses Jahres ist eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten in den sechs Ländern dafür. Besonders hoch ist demnach die Zustimmung in Rumänien und Ungarn mit 77 und 76 Prozent. In Bulgarien und Polen sind es dagegen weniger als die Hälfte. Ein Grund ist, dass Preiserhöhungen mit der Einführung befürchtet werden. Vor der Einführung des Euro im Jahr 2002 hatte Dänemark sich eine Opt-out-Klausel in den Maastricht-Verträgen ausgehandelt und ist deshalb das einzige EU-Land, das nicht dem Euro beitreten muss.