Flaggen stehen ja sprichwörtlich für vieles: Flagge zeigen, sich etwas auf die Fahne schreiben. Flaggen sind auch politisch. Manche scheint’s zu politisch. Beim ESC im schwedischen Malmö durften gleich mehrere Flaggen nicht ins Haus. Darunter die EU-Flagge. Dazu hat der Vize der EU-Kommission Margaritis Schinas auf X Redebedarf angekündigt. Veranstalter des Eurovision Song Contest ist die Europäische Rundfunkunion – EBU. Und warum die die EU-Flagge nicht beim ESC in Malmö sehen wollte, versteht auch der Chefsprecher der EU-Kommission Eric Mamer nicht.
„Also für uns gibt es absolut keinen Grund diese Flagge, die auch die ureigene Flagge der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und des Europarates ist, vom Veranstaltungsort zu verbannen.“
Der ESC in Malmö war aber nicht nur ein Musikfest. Die Veranstaltung wurde schon Vorfeld begleitet von vielen politischen Aussagen wegen des Krieges im Nahen Osten. Pro-Palästinensisch – Anti-Israel. Nemo aus der Schweiz hat den ESC gewonnen. Und auf der anschließenden Pressekonferenz eine eigene politische Botschaft. Nemo ist eine nichtbinäre Person. Nichtbinäre Menschen haben ihre eigene Flagge. Die durfte von Fans aber auch nicht an den Veranstaltungsort gebracht werden. Nemo hat mit „The Code“ den ESC gewonnen, und sagt; also ich habe den Code, die Norm durchbrochen. Das Verbot der Nichtbinären Flagge sei unglaublich.
„Ich musste meine Flagge reinschmuggeln, weil Eurovision nein gesagt hat. Ich habe es trotzdem gemacht. Ich hoffe, ein paar andere Leute haben das auch gemacht. Das ist wirklich eine Doppelmoral…Ich habe den Code gebrochen, und den Preis zerbrochen. Die Sieger-Trophäe kann repariert werden, vielleicht braucht der ESC auch ein bisschen Reparatur?!“