Einigung EU-Gesundheitsdatenraum

Unsere Gesundheit ist das höchste und ein sehr sensibles Gut. Daten darüber zu teilen, ist ein zweischneidiges Schwert. Denn, es gibt so Geschichten, dass Versicherungen uns nicht versichern, Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen uns nicht einstellen wollen, wenn nicht alles im Lack ist. Doch, unsere Gesundheitsdaten immer und überall in der EU abrufbar zu haben, kann auch hilfreich sein. Das soll der EU-Gesundheitsdaten-Raum möglich machen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hatte es im Mai 2022 so formuliert.

Stella KyriakidesEU

Stella Kyriakides

„Denn es würde einen starken rechtlichen Rahmen schaffen, der es Forschern, Institutionen und der Industrie ermöglicht, all ihre Daten zu bündeln und zu kombinieren. Das könnte zu neuen Medikamenten führen, Antibiotika der nächsten Generation, zu personalisierter Medizin, neuen medizinischen Geräte.“

Doch laut der Europäischen Verbraucherorganisation BEUC hatte 2022 in einer Umfrage fast die Hälfte der Befragten Vorbehalte, ihre Gesundheitsdaten auf Plattformen zu teilen. Dabei gab es große Unterschiede, je nach Nationalität und Gesundheits-Bereich. In Frankreich deutlich mehr Zustimmung als in Deutschland beispielsweise. Allergien; kein Problem, bei genetischen Daten ist die Zurückhaltung schon deutlich größer. Doch, der europäische Raum für das Teilen von Gesundheitsdaten ist jetzt auf dem Weg. Das EU-Parlament und der Rat der EU-Staaten haben sich Ende letzter Woche auf einen europäischen Raum für Gesundheitsdaten geeinigt. Ein Kommissionssprecher hat dazu gesagt:

„Er hat zwei wichtige Ziele: das erste ist, die Menschen in der EU ins Zentrum der Gesundheitsversorgung zu rücken, ihnen vollen Zugriffe auf ihre Daten zu geben, um ihnen bessere Versorgung in der EU zu geben. Das Zweite ist: Daten für die Forschung und öffentliche Gesundheitsfragen freizugeben.“

Für alle Bereiche sollen strenge Regeln und der europäische Datenschutz gelten.