„We listen to you“

Wenn EU-Gipfel, Bauernproteste und EU-Wahlen zusammentreffen, dann scheinen Politiker und Politikerinnen ihre Sinne zu schärfen.

„We listen to you!“

Was EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola damit sagen möchte, ist: Wir sehen und wir hören die Landwirte und ihre Anliegen. Auch deshalb steht das Thema Landwirtschaft in der kommenden Woche im EU-Parlament in Straßburg wieder auf der Tagesordnung. Und wir wissen, was die Bauern und Bäuerinnen im Kampf gegen den Klimawandel beitragen können.

„Wenn wir uns also die Auswirkungen unseres Agrarsektors ansehen, bieten sie Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels im Hinblick auf die CO2-Abscheidung und sogar die Bioökonomie. Das ist für die Dekarbonisierung unserer Industrie von wesentlicher Bedeutung. Deshalb müssen wir ihnen zuhören und mit ihnen einen Dialog führen.“

Die Bauernproteste waren gestern in Brüssel rund um den EU-Gipfel teils gewaltsam geworden. U.a. waren Gegenstände in Brand gesetzt worden. Roberta Metsola kam aber nicht mit Schuldzuweisungen, sondern mit einem Alternativvorschlag. Lasst uns was aufbauen, statt zu zerstören.

„Also, mein Appell wäre: die Stimme nutzen, um im Juni zu wählen, und nicht zu zerstören.“

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt Mitgefühl.

„Und ich bin sehr sensibel für die Botschaft, dass die Landwirte über den Verwaltungsaufwand besorgt sind. Deshalb werden wir mit der belgischen Ratspräsidentschaft an einem Vorschlag arbeiten, den wir dann rechtzeitig vor dem nächsten Agrarrat vorlegen werden, um an der Reduzierung dieser Verwaltungslasten zu arbeiten.“

In der Abschlusserklärung des EU-Gipfels steht im letzten Absatz: Der Europäische Rat wird die Entwicklung der Lage weiter verfolgen.