Zu viel Müll in der EU

Wir ersticken im Müll, und wenn nicht direkt hier, dann Menschen anderswo, die wir mit unserem Abfall zumüllen. Das soll besser werden. EU-Parlament und Mitgliedstaaten haben ja gerade striktere Regeln zur Ausfuhr von Müll verabredet. Am besten wäre es natürlich, einfach weniger Müll zu produzieren. Und auch daran arbeitet die EU. Das EU-Parlament hat jetzt neuen Regeln zu Verpackungsmüll zugestimmt. Weniger Verpackungen, Einschränkung bestimmter Arten und Verbot der Verwendung von „ewigen Chemikalien“. Die können u.a. nicht auf natürliche Weise abgebaut werden.

Plastikmüll vor dem EU ParlamentFred MARVAUX

Plastikmüll vor dem EU Parlament

„Wir können Verpackungen, die sich nicht vermeiden lassen, nachhaltiger machen. Übrigens auch ein Konjunkturprogramm für die Recycling-Branche. Weil nämlich alle Verpackungen ab 2030 recyclingfähig sein müssen, und mehr recyceltes Material in Plastiktüten, Flaschen und Boxen vorkommen muss. Wir können Verbraucher und Verbraucherinnen schützen, indem wir gesundheitsschädliche „Ewigkeitschemikalien“ und Bisphenol aus Verpackungen verbannen, die mit unseren Lebensmitteln in Kontakt kommen.“

Delara Burkhardt, S&D sieht in der Position des EU-Parlaments die EU auf dem richtigen Weg. Auch mit den Plänen zu Einwegartikel, wie etwa Minipackungen für Toilettenartikel in Hotels stark einzuschränken, leichte Einwegplastiktüten sollen verboten werden, es sei denn, sie sind aus hygienischen Gründen erforderlich, wie für lose Lebensmittel. Das reicht alles überhaupt nicht, kritisiert dagegen die Grüne irische EU-Abgeordnete Grace O’Sullivan.

„Wir kommen aus diesem Schlamassel nicht durch Recycling raus. Wenn Ihr Einweg-Plastikbecher zu einer Einweg-Plastiktüte recycelt wird, ist das nicht nachhaltig. Wenn Ihr Plastikmüll durch Papp-Müll ersetzt wird, ist das nicht nachhaltig. Und wenn wir weiterhin so viel Abfall produzieren, ist das per Definition nicht nachhaltig. Deshalb Kolleginnen und Kollegen, wir müssen in Sachen Wegwerfgesellschaft auf die Bremse treten.“

Henkelmann, eigene Trinkflaschen, Becher und Vorratsdosen im Restaurant, an der Käsetheke oder im Café wären da ja schon mal ein Ansatz. Die EU-Abgeordneten wollen da die Anforderungen prüfen.