Vergabe von Visa an Russen soll geregelt werden

Die Vergabe von Schengenvisa an Russen sollte in der EU koordiniert geregelt werden, fordert die EU-Kommission. Estland hat schon Fakten geschaffen, und vergibt keine Schengenvisa mehr an Russen. Andere arbeiten daran, und wieder andere, so auch Deutschland, sind eher zurückhaltend. Finnland und Lettland wollen es Estland gleichtun. Die Begründung ist:

Holger Winkelmann | Euranet Plus

„Ich finde es nicht richtig, dass russische Bürger in den europäischen Schengenraum reisen können, Sightseeing machen, während Russland Menschen in der Ukraine tötet. Das ist falsch.“

Das hat die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin vergangene Woche gesagt. Kommissionssprecherin Anitta Hipper hat gesagt.

„Kommissarin Johansson wird in der ersten Septemberwoche nach Finnland und Lettland reisen, um die Sache weiter zu besprechen und um sich vor Ort ein Bild zu machen. Und nochmal gesagt, unser erstes Ziel ist es, dass alle Maßnahmen koordiniert sind und unsere EU-Ziele fördern.“

Das Touristenvisum ermöglicht Einreisenden aus Nicht-Schengen-Staaten für 90 Tage den Aufenthalt. Genutzt werden kann es auch für Geschäftsreisen oder den Besuch von Freunden oder der Familie. Es gilt für den gesamten Schengenraum – unabhängig davon, von welchem Land es ausgestellt wurde. Das Thema Touristenvisa für Russen ist auch Ende des Monats Thema beim EU-Außenminister-Treffen.