Hört unser Smartphone mit? – Mehr Cybersicherheit in der EU

Neulich saß ich mit einer Freundin im Café, sie war da gerade schwanger und berichtete mir von einem Kinderwagen, der ganz toll sei. Danach: Ein Haufen Kinderwagen-Werbung, egal, wo ich im Netz unterwegs war. Schon komisch irgendwie.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

 „Ich bin sicher, wir alle stellen diese Frage: Belauscht mich mein Handy?“

Stimmt, diese Frage, die EU-Pressesprecherin Sonya Gospondinova hier in der Pressekonferenz am letzten Freitag aufgeworfen hat, habe ich mir damals im Anschluss tatsächlich gestellt und nicht nur dabei. Immer wieder gibt es Schlagzeilen zu Geräten, die uns belauschen, oder belauscht haben, obwohl wir das gar nicht wollten. Die EU-Kommission hat sich deshalb mit Maßnahmen zur Verbesserung der Cybersicherheit von auf dem europäischen Markt verkauften drahtlosen Geräten auseinandergesetzt. EU-Pressesprecherin Sonya Gospondinova erklärt die Ziele:

„Die Kommission hat Maßnahmen ergriffen, um die Cybersicherheit von drahtlosen Geräten auf dem europäischen Markt zu verbessern. Wir möchten die Widerstandsfähigkeit stärken, die Privatsphäre der Verbraucher besser schützen und das Risiko der Betrugsüberwachung senken. Die vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen drahtlose Geräte wie Handys, Tablets und andere Produkte mit Zugang zum Internet. Außerdem Spielzeug und Kinderbetreuungsgeräte sowie tragbare Geräte wie Smartwatches und Fitnesstracker.“

Alles Geräte, die uns potenziell überwachen. Der delegierte Rechtsakt, von dem Sonya Gonspondinova hier gesprochen hat, tritt nach Ablauf einer zweimonatigen Prüfung in Kraft, solange das Parlament und der Rat keine Einwände haben. Danach haben die Hersteller 30 Monate, also mehr als zwei Jahre Zeit, die neuen rechtlichen Anforderungen umzusetzen. Ergänzt wird dies durch ein Gesetz zur Cyber-Widerstandsfähigkeit, das – wie auch der Rechtsakt zur sind Teil der neuen EU-Cybersicherheitsstrategie vom Dezember 2020. Mehr Infos dazu gibt’s auf euranetplus.de