Geld, Hilfe und G20 zu Afghanistan: Als die Taliban in Afghanistan im August die Macht übernommen haben, war eine der ersten Reaktionen der EU, die Entwicklungsgelder einzufrieren. Flüssig machen wollen die EU und die G20 aber trotzdem etwas:
„Es gab ja eine Geberkonferenz im September. Und wir haben heute von deutscher Seit nocheinmal bekräftigt, dass wir 600 Millionen Euro einsetzen werden. Noch in diesem Jahr, um die humanitären Probleme lösen zu helfen. Ich will ausdrücklich begrüßen, dass die EU in Form der Kommissionspräsidentin nochmal zusätzlich 1 Milliarde Euro zur Verfügung gestellt hat für all die Aufgaben, die im Zusammenhang mit Afghanistan zu sehen sind.“
Und das sind viele Aufgaben, wie gestern beim virtuellen G20-Sondergipfel zu Afghanistan bekräftigt worden ist. Vor allem wollen wir Afghanistan nicht im Stich lassen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Gipfel gesagt. Jetzt, vor dem Winter, gehe es vor allem darum, humanitäre Hilfe zu leisten.
„Wir fordern, dass alle Organisationen der Vereinten Nationen auch Zugang haben. Und um die humanitäre Hilfe durchsetzen zu können, aber auch um BürgerInnen, die Afghanistan noch verlassen wollen und müssen – zum Beispiel Bürger von verschiedenen Staaten, auch Deutsche, aber Menschen, die in Gefahr sind in Afghanistan , um diese Evakuierung zu ermöglichen, ist es wichtig, dass funktionierende Flughäfen da sind. Das ist aber auch wichtig für die humanitäre Hilfe.“
International werden auch die Gespräche mit den Taliban gesucht. Vertreter der EU und den USA haben sich jetzt in Doha, der Hauptstadt Katars mit Vertretern der Taliban getroffen.
„Hierbei geht es natürlich auch um den Schutz von Kindern und Frauen. Wir haben alle zum Ausdruck gebracht, dass nach unserer heutigen Einschätzung die Regierung der Taliban nicht inklusiv ist. Deshalb steht das Thema Anerkennung der Taliban auch nicht auf der Tagesordnung. Dennoch muss und soll es Gespräche geben- wir das jetzt ja vermehrt auch stattfindet – auch die deutsche Seite spricht ja mit den Taliban seit Längerem.“
Die G20 waren sich aber auch einig, dass die Menschen, die Afghanistan verlassen wollen oder müssen, am besten in der Nähe bleiben.
„Das heißt wir müssen gemeinsam alles dazu tun, dass Menschen in der Nähe ihrer Heimat oder in Afghanistan leben können. Besonders im Blick auf Frauen und Kinder.“