Die EU will eine Cyber-Einheit aufbauen

Die EU will eine Cyber-Einheit aufbauen: Cyberattacken sind längst nicht mehr nur ein Thema für Technik-Nerds. Wie schnell Hacker-Angriffe unser aller tägliches Leben betreffen können, hat kürzlich wieder ein Vorfall in den USA gezeigt. Dort war die wichtigste Benzin-Pipeline zwischen Texas und New York durch eine Erpressungs-Attacke lahmgelegt worden.

Thierry BretonEU/Etienne Ansotte

Thierry Breton

„Es war einmal, dass Sicherheit als etwas lineares, etwas Simples gesehen wurde. Das ist nicht mehr so. Die Bedrohungslage entwickelt sich weiter und wächst exponentiell. Das neue große Ding- die neue große Bedrohung ist ganz klar Cyber-Sicherheit.“

Sagt EU-Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas. Die EU-Kommission will mit einer gemeinsamen Cyber-Einheit schneller auf große Sicherheitsvorfälle reagieren. Die Cyber-Einheit soll Ressourcen und Fachkenntnisse zusammenbringen. Das soll bei der Vorbeugung und der Reaktion auf die steigende Zahl von Cyber-Attacken helfen. Denn die haben in der EU deutlich zugenommen, sagt EU-Kommissar Thierry Breton.

„2020 haben wir 756 Vorfälle in Europa registriert, 2019 432. Also eine Zunahme um 75 Prozent. Das ist gewaltig. Und klar wissen wir, das wird wohl nicht aufhören.“

Die Gemeinsame Cyber-Einheit ist eine Plattform, die eine EU-weit koordinierte Reaktion auf Cybersicherheitsvorfälle und -krisen großen Ausmaßes gewährleisten soll. Und die Cyber-Einheit bietet Hilfe bei der Bewältigung der Folgen von Cyberangriffen an, heißt es von der EU-Kommission.

„Das sind keine industriellen Überlegungen mehr. Das ist eine Frage der nationalen Sicherheit. Bei der Cybersicherheit geht es um eine Bedrohung unserer Werte, unserer Lebensart, unserer Gesellschaften, unserer Prinzipien und deshalb müssen wir dem gemeinsam begegnen.“