EU und EMA äußern sich zum AstraZeneca-Impfstopp

EU und EMA äußern sich zum AstraZeneca-Impfstopp: Sind es unglückliche Zufälle, oder besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Impfstoff von AstraZeneca und den aufgetretenen Thrombosen bei Geimpften? Eine Frage, die zur Zeit auch die Experten der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA versuchen zu beantworten. EMA-Chefin Emer Cook kann bislang nur bestätigen, dass es keine bestätigten Hinweise für direkte Zusammenhänge zwischen der Impfung und den aufgetretenen Blutgerinnseln gibt.

Xavier Lejeune

„Erklärend muss ich sagen, dass eine Situation wie diese nicht unerwartet ist, wenn man Millionen von Menschen impft. Es ist unvermeidbar, dass es wenige, auch schwerwiegende Vorfälle von Erkrankungen nach Impfungen gibt. Und unsere Aufgabe als EMA ist es, die zu beurteilen und alle besonderen Vorkommnisse so schnell wie möglich zu untersuchen, um sagen zu können, ist es eine echte Nebenwirkung oder ein Zufall.“

Die Experten für Risikobewertung und die Sicherheit von Arzneimitteln der EMA wollen an diesem Donnerstag ihre Entscheidung zum Impfstoff von AstraZeneca bekanntgeben. EMA-Chefin Emer Cooke sagt aber auch, die Experten sind schon jetzt überzeugt, dass der Nutzen der Impfung im Kampf gegen die Pandemie größer ist, als mögliche Nebenwirkungen.

„Ich möchte betonen, dass unsere Experten unermüdlich daran arbeiten, diese Überprüfung so schnell wie möglich abzuschließen. Aber es braucht eine fachkundige wissenschaftliche Beurteilung und wir brauchen zu allererst die Fakten. Wir können zu keinem Ergebnis ohne eine gründliche Analyse kommen. Und wir schulden es den Europäerinnen und Europäern, zu einer klaren wissenschaftsbasierten Antwort zu kommen.“

Um den möglichen Ausfall von AstraZeneca- Impfstoffen zu überbrücken werden 10 Millionen Extra-Dosen von Biontech/Pfizer COVID 19-Impfstoffen an die EU-Staaten geliefert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt das ist eine sehr gute Nachricht. Die vorgezogene Lieferung gebe den Mitgliedstaaten Spielraum, um zu manövrieren, und um mögliche Lücken bei der Lieferung von Impfdosen zu schließen.