Das Recht auf Homeoffice

Die EU pocht schon seit Beginn der Corona-Pandemie auf ein „Recht auf Abschalten“ im Homeoffice. In Deutschland geht es aktuell eher um das „Recht auf Homeoffice“. Denn, da ist sich die Politik weitestgehend einig: wer von zu Hause aus arbeitet, hat weniger Kontakte, und verringert damit das Ansteckungsrisiko. Claudia Knoppke fasst ein paar der Aspekte zusammen.

Detailaufnahme einer modernen Computertastatur und der dazugehörigen Mouse in weiß von Apple.

Es ist ein bisschen wie beim Doppelkopfspielen. Es gibt Spiel-Runden, in denen kann, darf, oder muss man ein Solo spielen. In Pandemiezeiten geht es aber um das große Ganze, und nicht um ein Spiel.

„Es geht darum, dass Menschen sicher arbeiten können, und wenn immer sie es von zu Hause aus machen können, müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet werden, das auch durchzuführen.“

Katrin Göring- Eckhardt von den Grünen ist da ganz auf Linie mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

„Am Arbeitsplatz selbst können nicht alle Menschen von zu Hause aus arbeiten. Aber da, wo das möglich ist, ist der dringende Aufruf an Unternehmen und Personalverantwortliche, das zu ermöglichen.“

So sehen es auch die Gewerkschaften, so denn die Bedingungen stimmen. Denn, das Arbeiten am heimischen Küchentisch, im Wohnzimmer oder auch im Arbeitszimmer, kann, darf und soll die Arbeitsschutzrechte nicht unterlaufen. Das haben auch schon im letzten Jahr die EU-Abgeordneten gefordert. Der maltesische S&D-Abgeordnete Alex Agius Saliba ist dazu der Berichterstatter und er sagt, wir brauchen eine Regelung zum Schutz dieser „neuen Arbeiter“.

„Es ist wirklich wichtig, die Gesetzgebung, die von grundlegender Bedeutung ist, wie die seit einigen Jahren geltende Arbeitszeitrichtlinie, in Einklang zu bringen, und diese Gesetzgebung mit neuen Realitäten zu verbessern, die die Digitalisierung an unseren Arbeitsplätzen gebracht hat. Und deshalb ist es wirklich wichtig: Wir erfinden das Rad hier nicht neu mit dem Recht auf abschalten, sondern setzen nur die Rechte durch, die bereits vorhanden waren, und machen diese Grenze zwischen Arbeitszeit, Familienzeit und Ruhezeit klarer. „

Aber, in Pandemiezeiten geht es vor allem auch darum, Kontakte zu reduzieren, was eben auch Arbeitsschutz ist. Die Realität sieht aber an vielen Arbeitsplätzen noch sehr anders aus, sagt auch Katrin Göring-Eckhardt.

„Wo keine Abstände eingehalten werden. Wo Menschen in großen Räumen nicht mit Masken unterwegs sind. Wo Menschen in kleinen Räumen in der Tee-Küche dann eben doch zusammen kommen. Miteinander essen und auch keinen Mund-Nasenschutz tragen. Diese Situation ist, in der wir gerade sind, nicht hinnehmbar.“