Wer hat da nicht aufgepasst?

Wer hat da nicht aufgepasst?Eigentlich ist es ja so: Wo milliardenschweres Unternehmen dransteht, sollten auch Milliarden drin sein. Beim ehemaligen DAX-Konzern Wirecard ist das offensichtlich nicht der Fall. Der Wirecard-Skandal gilt als der größte Bilanzskandal in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Auch in der EU möchte man jetzt herausfinden, wer hat da wo nicht aufgepasst. Die EU-Abgeordneten sind sich in einer Frage aber schon mehrheitlich einig:

„Der Wirecard-Skandal hat das einmal mehr deutlich gemacht. Ohne eine direkte und einheitliche europäische Aufsicht, wird der nächste Bilanzskandal nicht lange auf sich warten lassen.“

„Alles deutet auf ein Totalversagen der EU-Behörden hin.“

„Ist time to change. We are waiting of a proposal by the EU-Commission.“

Die EU-Kommission ist jetzt also gefragt, mit konkreten Vorschlägen zu kommen, um die Situation künftig transparenter und kontrollierbarer zu machen. Wir wollen die Überprüfungen u.a. durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde abwarten, dann prüfen wir die Erkenntnisse und dann schaun wir, was genau getan werden muss, hieß es von der EU-Kommission. Aber ja, wir müssen was tun, meint der zuständige Kommissar Valdis Dombrovskis. Staatsminister Michael Roth hat für die Ende des Jahres auslaufende deutsche EU-Ratspräsidentschaft zugesichert.

Mehrere Euro-Scheine liegen auf einem Blatt mit einer Kalkulation.

„Diese Debatte verstehen als Ratspräsidentschaft, als Ermutigung unseres Bemühens unseren Beitrag dazu zu leisten, aus den Fehlern zu lernen. Wir werden bis zum Ende unserer Ratspräsidentschaft mit Ihrer Unterstützung entsprechende Vorschläge auf den Weg bringen.“

Der Wirecard–Untersuchungsausschuss im Bundestag will auch Antworten. Schon jetzt ist klar, Investoren, Kreditgeber, oder Aktionäre von Wirecard haben verloren.