Gesunde Umwelt, gesundes Leben

Die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden spielt in Europa gerade wegen der Corona-Pandemie eine sehr große Rolle. Covid-19 ist ein anschauliches Beispiel für die doch sehr komplexen Zusammenhänge zwischen Umwelt, der Gesellschaft und unserer Gesundheit.

Amélie Förster, die Europäische Umweltagentur hat sich damit in letzter Zeit genauer beschäftigt?!

Jawoll. Anfang der Woche ist der Bericht „Gesunde Umwelt, gesundes Leben“ veröffentlicht worden. Die Europäische Umweltagentur hat sich darin genauer mit Daten der WHO, also der Weltgesundheitsorganisation, beschäftigt und rausgefunden: Die Umweltverschmutzung durch uns Menschen hat weiterhin einen großen Einfluss auf die Krankheiten der Menschen hier in Europa.

Drei braune Kühe auf einer hügeligen, grünen Weide.

Heißt also, die Umweltqualität beeinflusst, wie gesund wir sind?

Genau, zum Beispiel sterben in der EU jedes Jahr mehr als 400.000 Menschen vorzeitig aufgrund von Luftverschmutzung. Und 12.000 Todesfälle sind auf Lärmbelästigung zurückzuführen. Die Gründe dafür liegen zum Beispiel in der sozialen Benachteiligung. Heißt: Wer unter Armut leidet, lebt auch oft ein Leben unter schlechten Umweltbedingungen und darunter leidet somit auch wieder die Gesundheit. Was in dem Bericht auch ausgewertet wurde: Von West- nach Osteuropa gibt es ein gesundheitliches Gefälle. In Island und Norwegen zum Beispiel sterben pro Jahr deutlich weniger Menschen durch Umweltbelastungen als in Bosnien und Herzegowina.

Die Konsequenz, die aus dem Bericht hervorgeht: Wir brauchen einen integrierten Ansatz für die Umwelt- und Gesundheitspolitik, um das Risiko für die bislang am stärksten Gefährdeten zu verringern. Kann zum Beispiel bedeuten: Mehr Biodiversität in die Städte zu bringen, zum Beispiel durch mehr Grünflächen und Gewässer. Der Zugang zu solchen Naherholungsgebieten kann – so die These – für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen vor Ort sorgen.

Zum Thema Umwelt haben wir schon einige Beiträge veröffentlicht.