Mehr Geld für die europäische Forschung

ERA, das steht für European Research Area, oder den Europäischen Forschungsraum. Schon vor 20 Jahren gab es Pläne, diesen Europäischen Forschungsraum weiter voranzubringen, um einen eigenen EU-Binnenmarkt der Forschung zu schaffen. Corona dürfte diese Pläne jetzt weiter voranbringen.

Claudia Knoppke –

Es geht um die Beseitigung von Hindernissen, größere Budgets und mehr Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Denn nur so können sich Forscher, Wissen und Technologie frei bewegen. Die EU-Kommission hat neue Pläne in der Schublade, die bald raus sollen. Das ist gut so, findet Kurt Deketelaere, Generalsekretär der Liga der Europäischen Forschungsuniversitäten.

„Ich freue mich zu sehen, dass die Kommission jetzt auch erstmals sagt: Wir werden auch rechtliche Initiativen ergreifen, um die Hindernisse zu beseitigen. Und alles was bisher auf die sanfte Tour gemacht wurde, wird jetzt auch einen rechtlichen Rahmen bekommen , auf dessen Basis auch Schritte gegen die Mitgliedstaaten unternommen werden können, die den freien Wissensaustausch durch eigene Regeln blockiert haben.“

Doch es kommt auch auf die richtige Finanzierung an. Für Horizon Europe, das Forschungsprogramm der EU, sind bislang im mehrjährigen Finanzrahmen bis 2027 94 Milliarden Euro vorgesehen. Das Europaparlament will 120 Milliarden. Amanda Crowfoot, von der Vereinigung Europäischer Universitäten meint: wie wichtig der europäische Austausch von Forschung und Wissen ist, erleben wir gerade.

„Ganz offensichtlich ist es entscheidend, dass wir Geld und Aufmerksamkeit auf die Gesundheit, das Klima und Schlüssel-Themen richten. Wir müssen da aber auch Platz für Forschung aus Neugier, für Grundlagenforschung, Grenzwissenschaften haben. Denn das sind im Wesentlichen die Entdeckungen der Zukunft, das Wissen der Zukunft, die Innovation der Zukunft. “

Der irische EVP-Abgeordnete Sean Kelly setzt auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, um dem ERA Anschwung zu geben. Deutschland könne es wohl besser als anderen schaffen.

„Wegen ihrer Größe, ihres Einflusses, und ihres Wissens, und ihrem Wunsch, Sachen europäisch zu verbessern, statt nur in Deutschland.“