Welche Vorräte jetzt wichtig sind

Viele da draußen sitzen vermutlich gerade in Bergen von Klopapier. Denn das ist nicht nur bei uns in Deutschland in diesen Tagen sehr gefragt. Doch nicht nur wir legen Vorräte an, Amélie Förster, was genau ist denn sonst so in Sachen Vorratshaltung in der EU so los?

Janez Lenarčič, Janez LenarcicEuropean Commission

Janez Lenarčič

Das wichtigste mal zuerst, nicht nur wir in den Privathaushalten treffen Vorkehrungen, sondern auch die EU selbst trifft Vorkehrungen. So ist ein gemeinsamer europäischer Vorrat medizinischer Notfallausrüstung gerade in der Umsetzung, sagt Janez Lenarčič:

„Wir richten einen Rettungslagerbestand ein, um schnell die erforderlichen Vorräte zur Bekämpfung des Coronavirus zu beschaffen. Er wird zur Unterstützung der Mitgliedsstaaten eingesetzt, gegen Mangel an Ausrüstung zur Behandlung infizierter Patienten, zum Schutz des Gesundheitspersonals und zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus.“

Dazu zählen auch Beatmungsgeräte, Impfstoffe und Laborbedarf. 50 Millionen Euro sollen dafür ausgegeben werden.
In diesen Tagen berichten wir alle ja viel über die Situation vor Ort, dass die Supermärkte leer gekauft sind usw. Ich wollte aber gerne wissen, wie die Lage in Italien derzeit ist und habe deshalb mit meinem Kollegen Gigi Donelli, der in Mailand lebt gesprochen, er hat mir erzählt, wie das mit den Hamsterkäufen in Italien so war:

„Das Hamstern von Lebensmitteln hat in Italien in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar angefangen. Der erste italienische Corona-Fall ist am Vortag offiziell gemacht worden. Diese Nachricht reichte aus, damit sich Tausende von Menschen in Supermärkten anstellten, um sich mit Wasser, Nudeln, Konserven und Reinigungsmitteln zu versorgen.“

Außerdem hat er mir erzählt, dass sich die Situation inzwischen in dem Bereich entspannt hat und Klopapier beispielsweise wieder verfügbar ist. Gesichtscreme und Co, die man in manchen Supermärkten in Italien kaufen kann, gibt’s allerdings nicht. Und in Italien – oder zumindest in Mailand – haben die Leute derzeit keine Angst mehr zu sterben, weil es im Supermarkt nichts zu essen gibt, sondern vielmehr wegen der medizinischen Versorgungsproblematik.

Umso wichtiger ist es also, dass es mit dem Europäischen Vorrat an Notfallvorkehrungen umso schneller voran geht, damit wir diese Situation in anderen Ländern vermeiden können.