Es ist schon ungewöhnlich, wohin einen das Leben so treibt. Im Fall von Dagmar Hedrich ging es aus Hessen nach Lissabon. Dort, in Portugal, arbeitet die Psychologin heute bei der Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Im Interview mit Amélie Förster hat die 61-Jährige aus ihrem Arbeitsalltag erzählt.
„Ich glaube, dass ich zunächst gerne Bibliothekarin geworden wäre, dann aber, als ich Kind war, danach habe ich mich eher als Flugplanerin gesehen. Mein heutiger Job ist aber eher so das Mittelfeld zwischen den beiden.“
Vielleicht starten wir mit einem konkreten Beispiel aus dem Arbeitsalltag. Was gehört zum Job eines Lead Scientist in der Public Health Unit?
„Also ne Analyse machen beispielsweise zur Situation in Bezug auf die Drogentodesfälle oder die Maßnahmen zur Prävention von Infektionskrankheiten. Und das wird dann entweder auf unserer Webseiten oder in einzelnen Publikationen verbreitet. Aber was vielleicht noch wichtiger ist, ist dass wir mit politischen Entscheidungsprozessen auf EU-Ebene verknüpft sind und wenn da die Treffen der Drogenbeauftragten stattfinden, werden wir oft gebeten, Informationen aufzubereiten, um an den politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen.“
Um was für Entscheidungen geht’s denn da genau?
„Das sind zum Beispiel teilweise Richtlinien und Empfehlungen, die an die Länder gegeben werden, oder auch der Drogenaktionsplan, der beraten wird und die Drogenstrategie, die ja alle vier bzw. acht Jahre neu formuliert werden.“
Neben einem Job in Public Health Unit bei der EMCDDA, also dem European Monitoring Centre für Drugs and Drugaddiction als Psychologe, gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten und Jobs, die regelmäßig ausgeschrieben sind: Zum Beispiel werden auch immer wieder Chemiker oder auch Statistiker und Soziologen gesucht. Gibt’s einen Tipp für Leute, die sich jetzt konkret für einen Job bei der EMCDDA interessieren?
„Ich würde raten, dass sich die Person für ein Traineeship bewirbt, das ist immer eine gute Art, um den Job kennenzulernen, aber auch für uns, um die Person kennenzulernen.“