Mehr Rechte für Bahnreisende?

Heute ausnahmsweise 15 Minuten später…wer regelmäßig mit der Bahn fährt, kennt diesen …ja fast schon… Running-Gag am Bahnsteig. Schluss mit lustig ist dann aber spätestens bei längeren Verspätungen oder gar Zugausfällen. Und wer dann seine Rechte einklagen will, verbringt dabei häufig mehr Zeit, als beim Warten auf die Bahn, die irgendwie immer holpriger kommt. Das EU-Parlament will die Rechte von Bahnreisenden in Europa weiter stärken.

Mehre Züge vor einem weissen Gebäude

Claudia Knoppke, was soll besser werden?

Es fängt schon damit an, dass man am Zug zum Zug kommen muss. Nämlich dann, wenn ich Hilfe beim Ein- und Aussteigen brauche. Das ist alles viel zu kompliziert, weiß auch Rollstuhlfahrer Alexander. Er kommt in einem Info-Video des EU-Parlaments zu Wort.
„Sie müssen bei der Mobilitätszentrale der Deutschen Bahn anrufen, oder sie schicken eine E-Mail, und müssen anfragen, ob sie den Zug um die und die Uhrzeit an dem und dem Ort benutzen können, um dort eine Ein-oder Ausstiegshilfe zu bekommen.“
Das geht bei Flugreisen alles viel einfacher, also warum nicht auch bei Bahnreisen, meinen die EU-Abgeordneten und wollen das geändert haben.

Und was soll sich in Sachen Entschädigung ändern?

Erstmal die Information darüber, dass ich dieses Recht überhaupt habe. Zum Beispiel aufgedruckt auf dem Zugticket. Und auch die Entschädigung muss einfacher werden.
„Sich anzustellen, an eine Riesenschlange an einem Infopoint, um mir die Verspätung bescheinigen zu lassen. Ich nutze das nicht. Das kostet mich mehr Zeit, als € 4,50 Reservierungsgebühr zurückzukriegen.“
Das EU-Parlament will, dass nach den neuen Vorschriften Reisende 50 % des Fahrpreises für Verspätungen zwischen einer und anderthalb Stunden zurückfordern können. 75 % dann bis zwei Stunden. Und den vollen Fahrpreis für Verspätungen von über zwei Stunden. Das ist doppelt so viel, wie das, was aktuell als Entschädigung gewährt wird.

Das EU-Parlament will am Mittwoch (14.11.) über mehr Rechte für Bahnreisende in Europa abstimmen.