Onlinehandel soll fairer werden

Die EU will für mehr Fairness im Onlinehandel. Das heißt konkret, die großen Suchmaschinen und Plattformen wie Google, Amazon und Ebay sollen europäische Anbieter besser behandeln. Sie sollen aber auch besser offenlegen, wie sie mit den gewonnenen Daten umgehen. Claudia Knoppke fasst zusammen.

Die EU-Kommission will, so sagt sie, mit ihren Vorschlägen ein faires und berechenbares Geschäftsumfeld für kleinere Unternehmen und Händler schaffen. Davon würden Hotels, Online-Händler, App-Entwickler und andere profitieren, die auf Plattformen und Suchmaschinen angewiesen sind, um Internetverkehr auf ihre Websites zu bringen. Die Plattformen und Vermittler von Online-Dienstleistungen sollen ihre Geschäftsbedingungen einfach und klar verständlich formulieren, fordert EU-Sicherheitskommissar Julian King.

„Der neue Verhaltenskodex soll Plattformen mehr in die Verantwortung nehmen. Er soll zu mehr Transparenz bei Anzeigen und gesponserten Inhalten führen. Hart gegen Bots und gefälschte Konten durchgreifen. Propaganda reduzieren, während gleichzeitig vertrauenswürdigere Inhalte gefördert werden. Benutzern soll es helfen, zu verstehen, warum ihnen bestimmte Inhalte angezeigt werden, indem Algorithmen erklärt werden – und indem der Missbrauch von Nutzerdaten verhindert wird, wie im Fall von Cambridge Analytica.“

In einer Eurobarometer –Umfrage haben über 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen angegeben, dass sie Online-Marktplätze nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Laut einer anderen Studie hat fast die Hälfte der europäischen Unternehmen dabei Probleme. Auch den Streitfall will die Kommission regulieren. Anbieter von Online-Vermittlungsdiensten müssen ein internes System zur Bearbeitung von Beschwerden einrichten. Eine EU-Beobachtungsstelle soll den Fortschritt prüfen. In drei Jahren wird die EU-Kommission entscheiden, ob weitere Maßnahmen nötig sind.