May massiv unter Druck

Auch wenn wir getrennte Wege gehen, haben wir trotzdem gemeinsame Interessen, meint die britische Premierministerin Theresa May. Und beim Gipfel in Brüssel sei sie vor allem, um mit Freunden und Verbündeten zu reden. Theresa May kann die auch gut gebrauchen, denn zu Hause, im britischen Parlament, weht ihr gerade eine steife Brise wegen des Brexit entgegen.
Claudia Knoppke berichtet…

© European Communities , 1997 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Nathalie Malivoir

Das britische Parlament hatte sich am Mittwoch gegen den Willen der Regierung ein Vetorecht über das Brexit-Abkommen gesichert. Bei der Abstimmung über einen Änderungsantrag zum EU-Austrittsgesetz haben mehrere Vertreter aus der Regierungsfraktion gemeinsam mit der Opposition abgestimmt. Im eigenen Haus steht Theresa May damit weiter unter Druck, denn sie regiert mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur sieben Mandaten. Da ist mal rauszukommen, vielleicht ganz wohltuend.

„Nun, zuerst einmal bin ich natürlich hier in Brüssel, um mit Freunden und Verbündeten über die Bedrohungen und Herausforderungen in der EU zu sprechen. Nicht zuletzt auch in Sicherheitsfragen. Angefangen bei der Bedrohungen durch den Islamischen Staat bis hin zu den andauernden und offen gesagt inakzeptablen Versuchen Russlands, Zweitracht durch Desinformation zu säen.“

Auch beim Brexit, über den natürlich auch gesprochen wird, geht es um die Verbundenheit.

„Wir sprechen über die ambitionierte und tiefe und besondere Partnerschaft, die ich mit der EU in der Zukunft aufbauen möchte.“

Aber bei aller Liebe, gehen werden sie dann doch wohl, die Briten:

„Wir sind auf Kurs, zu liefern, was das britische Volk unabhängig entschieden hat: Die EU zu verlassen. Und das werden wir tun.“