Dank voller Demut

Heute war mal wieder eine Sitzung des europäischen Parlaments in Straßburg. Klingt erstmal nach nichts besonderem. Eine besondere Note hatte DIESE Sitzung aber doch. Es war die letzte unter der Leitung von Parlamentspräsident Martin Schulz. Er wird, in welcher Funktion auch immer, in die Bundespolitik wechseln. Holger Winkelmann hat bei seiner letzten Rede zugehört.

Bild des Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, vor EU-Flaggen.European Union 2014 - European Parliament

Eines wurde gleich zu Beginn deutlich – leicht ist Martin Schulz seine letzte, gut fünfminütige Rede, nicht gefallen.

„Das, meine Damen und Herren, ist ein bewegender Moment für mich.“

Aber aus seiner Sicht, kann er für seine Amtszeit zumindest einen Erfolg verbuchen.

„Vor fünf Jahren habe ich bei meiner Wahl zum Präsidenten gesagt, dass es mein Ziel sei, das europäische Parlament sichtbarer, hörbarer und einflussreicher zu machen. Fünf Jahre später kann ich sagen, das uns das gemeinsam gelungen ist.“

Dafür bekam Schulz viel Applaus. Allerdings nicht von den EU-Gegnern im Parlament. Aber auch für die hatte der gelernte Buchhändler Schulz noch einmal ein paar Worte übrig.

„Überall auf diesem Kontinent machen sich die Spalter und die Ultra-Nationalisten wieder breit. Diejenigen, die Menschen gegeneinander hetzen und die, die das liberale, das soziale und das ökologische Gesellschaftsmodell abwickeln wollen.“

Und die, will Schulz nicht in Ruhe lassen.

„Mit aller Kraft werde ich mich jedenfalls gegen diesen Hass auch zukünftig stellen. Egal von welcher Stelle aus.“
Und auch in seiner jetzt zu Ende gehenden Amtszeit, habe er versucht ein guter Europäer zu sein.

„Aber ich habe mich bemüht nach bestem Wissen und Gewissen für die Sache Europas zu streiten, damit die Menschen und Völker Gräben überwinden und damit wir gemeinsam einen Beitrag für eine friedliche Welt leisten können.“

Wie stark dieser Beitrag bleibt, wird wohl auch von seinem Nachfolger anhängen

„Voller Demut danke ich Ihnen für die gemeinsame Arbeit in diesen fünf Jahren. Vielen Dank.“