Burka-Diskussion erreicht die EU

Da hört für mich der Spaß auf! Ich habe das Gefühl, das hört man immer häufiger, und Da meint, wenn Frauen bei uns den Schleier oder mehr Verhüllung tragen. Wo hört bei Ihnen in Sachen „Kleidung“ eigentlich die Toleranz auf und fängt der Widerwille an? Beim Kopftuch, beim Burkini- diesen Ganzkörper-Badeanzügen, bei der Burka, der Niqab? In manchen Ländern verboten, in anderen (noch) toleriert. Und dann auch die Frage: privat ja, in der Öffentlichkeit oder am Arbeitsplatz nein?

Bildausschnitt mehrerer EU-Flaggen, die an Fahnenmästen wehen, im Hintergund ein Gebäude der EU-Kommission in Brüssel.

Und wie steht die EU als offizielle Regel-Geberin in Europa dazu? Claudia Knoppke, auf ein, zwei dieser Fragen gab es heute in Brüssel eine Antwort.

Ein Journalist wollte heute von Kommissions-Sprecher Alexander Winterstein wissen: Wie steht es um die europäischen Werte und denkt die EU, dass europäische Bürger am Arbeitsplatz tragen können, was sie möchten?
„Ähm, ich nehme an, Sie beziehen sich auf die teils recht lebhaft geführten Diskussionen in manchen Mitgliedsstaaten, und den unterschiedlichen Ansätzen, wie sie mit dem Tragen von etwa Burka, Schleier und Burkini umgehen … ich erinnere sie daran, dass die EU kein Recht hat, sich in diesem Bereich rechtlich einzumischen. Es ist an jedem Mitgliedsstaat, den nationalen Gerichten, oder dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu entscheiden, wie sie festlegen wollen, wie die Menschen in dem Land zusammen leben wollen…“

Und wie würde es aussehen, wenn beispielsweise eine Mitarbeiterin der EU-Kommission entsprechend gekleidet zur Arbeit käme?
Da gebe es keine entsprechenden Regeln, oder Verbote, war die Antwort. Der Journalist wollte aber trotzdem wissen, gibt es sowas wie eine grundsätzliche Haltung der Kommission, ob es im Hinblick auf die europäischen Werte richtig oder falsch ist. Antwort: Wir haben die Richtlinie gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz und zur Gleichbehandlung. Wenn es darum geht, wie in den Staaten das Zusammenleben geregelt wird…
„…ist es nicht an der Kommission, eine Meinung dazu abzugeben.“
Klingt nach einem Eisen, das zunehmend heißer wird, an dem sich Brüssel noch nicht die Finger verbrennen möchte