Waltz lässt Dampf ab

Ex-Fußballer David Beckham, James Bond-Darsteller Daniel Craig, Sängerin Ellie Golding alle waren sie gegen den Brexit und jetzt mischt sich noch ein Österreicher ein. Der Schauspieler und Liebling von Quentin Tarantino – Christoph Waltz. Der hat bei einem Fernseh-Interview richtig auf den Tisch gehauen: Denn seit 15 Jahren ist London seine Wahlheimat. Monika Olszewski berichtet.

Bild von einem der brühmten roten Doppeldeckerbusse, der durch London fährt.

In seinen Filmen ist Schauspieler Christoph Waltz häufig der Bösewicht, aus Sicht der EU ist er dieses Mal der Gute. Denn er findet deutliche Worte für den Rücktritt von Nigel Farage – dem Parteichef der rechtspopulistischen Ukip-Partei und Haupttreiber des Brexit-Votums. In einem Interview mit dem britischen Sender Sky News wurde Waltz gefragt, was er von Farage halte.

„Natürlich verlässt die Oberratte das sinkende Schiff, das ist unvermeidbar. Sie haben das Ganze als heldenhaften Ausstieg inszeniert. Nein, es ist das Eingeständnis einer Niederlage. Sie ziehen jetzt den Schwanz ein und verlassen das sinkende Schiff, wie Ratten das eben tuen. Den Scherbenhaufen hinterlassen sie anderen, sie gehen lieber anderen profitablen Geschäften nach. Das zeigt wie abscheulich diese Leute sind, sie stehen nicht mal für das ein, was sie verursacht haben.“

Und damit steht der Wahl-Londoner Christoph Waltz voll auf der Seite von EU-Kommissionschef Juncker, der auch nochmal in Richtung Farage und auch dem Brexit-Gesicht Boris Johnson betonte:
„Das sind eigentlich, und als solche entpuppen sie sich, keine Patrioten. Patrioten gehen nicht von Bord, wenn die Lage schwierig wird, dann bleiben sie.“

Und es gibt mittlerweile mehrere Politiker, die glauben, dass Großbritannien doch noch in der EU bleibt. Für Farage und Johnson ändert sich aber nix, wie Juncker sagt:

„Ich stelle nur fest, dass die strahlenden Brexit-Helden von gestern, die traurigen Helden von heute sind.“