Der Fall Penka

Die EU wird ja meist für ihre überbordende Bürokratie gescholten. Der sicherlich populärste Fall ist die bulgarische Kuh Penka. Penka war ihrem Besitzer beim Weidegang im bulgarisch-serbischen Grenzgebiet stiften gegangen. Und Serbien gehört nicht zur EU. Deshalb durfte das trächtige Muttertier nicht so ohne weiteres wieder in die EU zurück. Es drohte gar die Todesstrafe. Doch es gibt Hoffnung für Penka, darf Claudia Knoppke verkünden.

Nahaufnahme zweier schwarz-weißer Kühe, die eng nebeneinander in einem Stall stehen, die Köpfe durch eine Metallkonstruktion streckend.

„Penka ist jetzt zurück in Bulgarien, und die nationalen Behörden sind jetzt für verschiedene Tests zuständig, dazu das Penka tatsächlich gesund ist.“

Solche Tests brauchen Zeit, also Penka ist sozusagen in der Zuhause –Quarantäne. Denn sie könnte sich ja bei ihrem Besuch in Serbien schlimme Krankheiten zugezogen haben. Immerhin war sie dort rund zwei Wochen unbeaufsichtigt unterwegs, bis ein serbischer Landwirt sie gefangen und zurückgebracht hat. Ohne offizielle EU-Veterinärpapiere ist sie eingereist. Das ist nicht zum Spaßen, betonte die Kommissionsprecherin Anna- Kaisa Itkonen.

„Das gibt es wenig Bürokratisches, wenn wir von der Gesundheit unserer Bürger und Lebensmittelsicherheit sprechen.“

Verstanden. Doch ist Penka jetzt auch sicher?

„Also meines Wissens, ähh… ich will jetzt keine Panik zu Penka verbreiten, ich habe keine Infos zu irgendwelchen Entscheidungen, die die bulgarischen Behörden getroffen haben oder nicht, denn die Tests zu Penkas Gesundheit laufen noch.“

Penka hat aber auch eine ganz neue Dimension in die Brexit-Verhandlungen gebracht. Ein englischer Kollege wollte von den Kommissionsprechern wissen.

„Ich würde gerne wissen, welche Lektionen können wir aus der Penka-Geschichte im Hinblick auf die irische Grenze im Zusammenhang mit dem Brexit lernen?“

Die Antwort muss ich leider schuldig bleiben. Es gab keine.