Finanzkrise hat Menschenleben gefordert

Können Sie sich eigentlich vorstellen, an einer schweren Krankheit sterben zu müssen, weil Sie sich die Behandlungskosten nicht leisten können? Für die meisten von uns dürfte das schwer vorstellbar sein. Denn wir sind ja schließlich alle krankenversichert. Fast alle – 2012 gab es noch etwa 140.000 Menschen in Deutschland, die das nicht waren. Und jetzt sagt eine englische Studie: Die Finanzkrise hat zwischen 2008 und 2010 weltweit zum Tod vieler Menschen durch Krebs beigetragen.

Nahaufnahme einiger Euro-Gelscheine und-Münzen nebst Unterlagen.

Das klingt erst mal befremdlich, Claudia Knoppke…

Ja, aber wenn man sich dann die Begründung der Forscher ansieht, wird es auch wieder vorstellbar. Sie sagen Arbeitslosigkeit und Einschnitte im Gesundheitswesen seien die Gründe. Viele Menschen hätten deshalb nicht angemessen behandelt werden können. Die Forscher des Londoner Imperial College haben sich u.a. Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO aus den Jahren 1990 bis 2010 angesehen. Die Daten aus fast 80 Ländern zeigen nach Meinung der Forscher auch, dass ein öffentliches Gesundheitswesen, die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Tod durch Krebs deutlich abmildert.

Und was haben die Forscher jetzt insbesondere für die Zeit der Finanzkrise herausgefunden?

Die Zahl der zusätzlichen Krebsopfer zwischen 2008 und 2010 wird in den Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit –OECD- auf 260.000 geschätzt. Weltweit könne dann von mehr als 500.000 zusätzlichen Todesopfern durch Krebs ausgegangen werden. Und allein in der EU seien schätzungsweise 160.000 Menschen zusätzlich an Krebs gestorben.

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