Besuch auf dem Mars

Heute Vormittag ist in Baikonur, in Kasachstan eine besondere Rakete gestartet. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA und der russische Partner Roskosmos sind auf der Suche nach Leben auf dem Mars und dazu haben sie einen Forschungssatellit und ein Landemodul auf die Reise geschickt. Claudia Knoppke berichtet:

Das Milliarden-Projekt ExoMars steht für „Exobiologie auf dem Mars“. Der Forschungssatellit Trace Gas Orbiter und das Testlandemodul Schiaparelli sollen im Oktober den Mars erreichen. Schiaparelli soll am 19. Oktober auf dem Roten Planeten aufsetzen. Es wäre die erste erfolgreiche Landung der Esa auf dem Mars. Damit will die ESA Erfahrung für die Landung eines Rovers sammeln. Der soll voraussichtlich 2018 starten. Peter Schmitz ist der Flugleiter von ExoMars.

„Es sind eigentlich zwei Missionen, zwei Satelliten, die aneinandergebaut sind. Der eine wird kurz vor der Marsankunft abgehängt und der landet dann auf dem Mars. Und der Orbiter selbst, das ist der Trace Gas Orbiter, der wird um den Mars herumfliegen, der geht in eine Umlaufbahn um den Mars herum, und wird dann dort auch bleiben.“

Bei ExoMars geht es um die Frage: Gibt oder gab es Leben auf dem Mars? Und damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden, gilt peinlichste Sorgfalt, sagt Meteoritenforscherin Jutta Zipfel, die beim EU-Forschungsprojekt EURO-Cares mitarbeitet.

„Das ist natürlich, dass man vermeiden möchte, dass diese wertvollen Proben zum Beispiel durch die Einflüsse auf der Erdoberfläche, oder durch Kontakt mit Materialien auf der Erde kontaminiert werden. Die andere Seite ist natürlich auch, man weiß nicht unbedingt, was man zurückbringt. Und möglicherweise besteht tatsächlich auch die Gefahr für einzelne Proben, dass sie Keime bergen, die dann eventuell auch für die Erde bedrohlich sein könnten.“

Also entwickelt Jutta Zipfel gemeinsam mit anderen europäischen Wissenschaftlern ein Konzept: Wie können Gesteinsproben sicher und sinnvoll gelagert, analysiert, kategorisiert werden.