Glyphosat: Es ist in uns

Es ist seit Jahren umstritten – das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Jetzt kommt eine neue Studie dazu zu einem erstaunlichen und vor allem erschreckenden Ergebnis. Die Mehrheit der Deutschen ist deutlich mit Glyphosat belastet.

Blick über ein reifes Kornfeld vor blauem Himmel.

Holger Winkelmann, Du hast Dir die Studie genauer angeschaut.

Stimmt. Basis für dieses beunruhigende Ergebnis sind Urin-Proben von rund 2000 Testpersonen. Demnach sind die Glyphosatrückstände im Urin bei 75 Prozent der Probanden mit mindestens 0,5 Mikrogramm pro Liter fünfmal so hoch wie der Grenzwert für Trinkwasser mit 0,1 Mikrogramm pro Liter. Insgesamt ließen sich bei 99,6 Prozent der Probanden Rückstände nachweisen.

Wie gefährlich ist das?

Nun ja: Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Menschen kommen mit dem Herbizid über Lebensmittel, Trinkwasser oder etwa die Arbeit der Landwirtschaft in Kontakt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht jedoch keine Gefahr für die Gesundheit. Die Behörde begründet das auch: Die Rückstände im Urin zeigten demnach dass Glyphosat, vorwiegend mit dem Urin, rasch wieder ausgeschieden wird. Die EU-Kommission plädierte zuletzt für eine Verlängerung bis 2031. Rund 5000 Tonnen Glyphosat landen jährlich auf deutschen Äckern, das sind 15 Prozent der gesamten Pestizidmenge.

Die EU-Kommission hat in dieser Woche die Entscheidung darüber vertagt, ob die Zulassung von Glyphosat weiter verlängert wird. Es gibt weiter Redebedarf.