Die schrecklichen Terroranschläge von Paris – sie sind heute überall Gesprächsthema. So natürlich auch bei den Ministern und Mitarbeitern im EU Parlament – oder ganz direkt in Paris, wo die Menschen heute versuchen, wieder ihren ganz normalen Alltag zu leben. Joris Gräßlin hat mit einer Korrespondentin in Frankreich und einer Referentin im EU Parlament in Brüssel gesprochen.
Plötzlich ist alles wieder wie Anfang des Jahres, nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin Charlie Hebdo. Unsicherheit an jeder Straßenecke, ein mulmiges Gefühl in der Straßenbahn und überall Sicherheitskräfte. Sowohl Paris als auch Brüssel befinden sich einer Art Schockstarre, auch, weil es immer wieder Meldungen über Festnahmen in Belgiens Hauptstadt gibt. Im EU Parlament ist es – wie schon im Januar – arbeiten unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, so schildert es Referentin Annette Welck.
„Es ist jetzt wieder das gelbe Level. Das heißt, dass verstärkte Kontrollen eingeführt wurden, dass jede Tasche kontrolliert wird, jeder Mensch, der ins Parlament kommt und auch die Autos, die reinkommen. Es gibt restriktivere Öffnungszeiten des Parlaments als auch der Garage, alle Autos werden mit einem Spiegel unter dem Autoboden gecheckt. Das ging jetzt ziemlich schnell, damit wir uns wieder auf unserer Arbeit sicher fühlen können“.
Zumindest etwas Normalität, soweit das möglich ist, versuchen sich die Menschen in Paris zu erhalten. Euranetplus-Korrespondentin Mareike Röwekamp berichtet von einer großen Unsicherheit im Land – aber auch von einer Trotzhaltung.
„Zum Wochenstart gehen die Pariser hier wieder ihrem Alltag nach. Das tägliche Leben nimmt seinen Gang; Busse, Autos, Motorräder fahren durch die Straßen, Cafés und Restaurants öffnen ganz normal. Die Stadt scheint in ihrer üblichen Betriebsamkeit. Es viel diskutiert beim Einkaufen in der Patisserie, an der Ecke oder mit Kollegen im Büro. Die Ereignisse vom Freitag bleiben das beherrschende Thema. Ein Ausnahmezustand jedoch ist in der Stadt so auf den ersten Blick nicht auszumachen“.
Die Anschläge von Paris sind unterdessen auch Thema beim G20-Gipfel, die Nationen haben sich dort auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Der internationale Terrorismus soll ausgetrocknet und die Bewegungsfreiheit von Extremisten weiter eingeschränkt werden, heißt es in einer Abschlusserklärung.