Die EU hat aktuell ganz schön zu kämpfen, mit dem Flüchtlingsproblem, der Griechenland- und der Eurokrise und mit ihrem Image. Von wegen! Ganz im Gegenteil. Trotz dieser ganzen Probleme setzen die EU-Bürger in Zukunft auf die EU. Gerade wenn es um die Rolle der EU in der Sozialpolitik geht. Monika Olszewski berichtet über die Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Die Bertelsmann Stiftung hat mehr als 8000 Menschen in acht EU-Ländern befragt und dabei kam raus: Weil sich viele Sorgen um die Zukunft des Sozialstaats machen, wünschen sie sich, dass sich die EU stärker in die Sozialpolitik einmischt. Und zwar durch die Bank weg mehr als die Hälfte der Befragten: Ein überraschendes Ergebnis wie die Projektleiterin der Bertelsmann Stiftung Katharina Barié sagt:
„Das hatten wir nicht erwartet, weil man ja meistens hört die Euroskepsis ist so groß und die Bürger sehen die EU eher als eine Last. Aber was aus unseren Umfragedaten jetzt wirklich hervorgeht ist, dass die Bürger die EU als etwas sehr Positives sehen und als, so eine Art, Schiedsrichter im Sozialen. Und das hatten wir so nicht erwartet.“
Insgesamt sprechen sich in allen acht befragten Ländern große Mehrheiten dafür aus, die EU solle verbindliche soziale Mindeststandards für alle Mitgliedsstaaten durchsetzen. Außerdem soll die EU Druck auf die einzelnen Länder ausüben, damit diese notwendige soziale Reformen umsetzen. Barié von der Bertelsmann Stiftung:
„Ich glaube die Bürger erwarten, dass die EU garantiert, dass die Staaten in ihrem Lebensniveau zusammenwachsen, dass die Ungleichheiten innerhalb der Staaten nicht weiter auseinander gehen, aber dass die Ungleichheiten auch zwischen den Staaten nicht auseinander gehen. Und da erwarten die Bürger, dass es da ein gewisses Mindestniveau gibt und dass es nach oben geht. Dass die Standards nicht absinken sondern, dass man klassisch davon ausgeht, es wird uns in Zukunft besser gehen und wir werden in Zukunft näher aneinanderrücken.“
Und dafür sprechen auch noch weitere Ergebnisse der Studie Bertelsmann Studie.