„Landraub“ in den Kinos – Agrarförderung in der Kritik

James Bond – Fans sind ja jetzt schon in heller Aufruhr. In einem Monat da kommt „Spectre“ der neuste Bond Streifen in die Kinos. Das diesen Film Millionen Deutsche sehen werden ist vorprogrammiert. Bei dem Film der heute in den deutschen Kinos startet, wird das garantiert nicht so sein. Der Film „Landraub“ eignet sich definitiv nicht zum Popcorn und Nacho essen. Holger Winkelmann erzählt worum es geht.

Weizen Stroh Feld Strohballen

„Es wird investiert, weltweit, in Ackerflächen. Land wird knapp, Nahrung wird knapp. Das große Kapital hat die Sache entdeckt.“

Bio-Bauer Felix zu Löwenstein bringt es in dem Film auf den Punkt. Damit wir hier satt zu essen haben, werden Ackerflächen in Osteuropa, Afrika und Asien von großen Konzernen aufgekauft. Kleinbauern werden von ihren Äckern vertrieben – ihnen bleibt danach oft nichts mehr übrig. Andere werden durch die Investitionen immer reicher. Der Film setzt sich kritisch mit Agrarinvestitionen auseinander. Und auch die EU-Kommission spielt dabei keine besonders rühmliche Rolle. Der grüne Europaabgeordnete Martin Häusling sagt in dem Film:

„Wir haben ein Fördersystem in der Europäischen Union, dass nicht den Bauern fördert, sondern die Fläche. Das heißt: Je mehr Hektar – desto mehr Geld.“

Und Konzerne werden so auch dazu ermutigt, mit korrupten Regimen Geschäfte zu machen.

„Das muss man auch sehr deutlich sagen, dass mit korrupten Regimen „landgrabbing“ gemacht wird. Konzerne eignen sich Land selber an, um für den europäischen Markt zu produzieren.“

Die Regierungen der jeweiligen Länder versprechen sich laut Filmautor Kurt Langbein Devisen und technologisches Know-how. Felix zu Löwenstein zieht in dem Film eine ernüchternde Bilanz:

„Für mich ist das eine neue Welle des Kolonialismus, die uns eines Tages teuer zu stehen kommen wird.“

Ein anrührender Dokumentarfilm, der da heute in die Kinos kommt und bei dem die Nachos vielleicht nicht ganz so gut im Kinosessel schmecken.