Fast 10 Millionen Tonnen Elektroschrott sind 2012 europaweit im Müll gelandet. Wenn wir die alten Waschmaschinen, Fernseher, Handys und Kaffeemaschinen, also alles was einen Stecker oder eine Batterie hat und falsch entsorgt wurde, stapeln würden, käme eine zehn Meter hohe Mauer zu Stande – und die wäre so lang, wie die Strecke von Oslo bis nach Süditalien. Der Großteil dieses Elektromülls landet also nicht bei den Sammelstellen, sondern nimmt einen anderen Weg.
Monika Olszewski, wo landen zwei Drittel?
Laut einem EU-Projekt in Zusammenarbeit mit Interpol werden gut 6 Millionen Tonnen des Elektroschrotts in der EU entweder exportiert, landen im normalen Hausmüll oder verschwinden anderweitig. Und das, so die Forscher, selbst in den wenigen EU-Ländern, in denen es effektive Standards und Berichtssysteme gebe. Dazu zähle ich Deutschland jetzt mal auch.
Was ist denn dabei das größte Problem?
Natürlich erstmal die falsche Entsorgung, das belastet die Umwelt. Aber auch der illegale Weg – fast 5 Millionen Tonnen des Elektroschrotts wurden im Jahr 2012 innerhalb Europas illegal gehandelt oder unrechtmäßig verarbeitet. Dadurch entgehen den Entsorgern etwa 1,5 Milliarden Euro. Denn die wertvollen Metalle und Komponenten des Schrotts gehen für die Wiedergewinnung verloren. Gerade in der Elektronik stecken aber viele knappe Rohstoffe, wie Kupfer, Gold oder Seltenerd-Metalle und die bringen den Dieben Geld.
Und was kann jetzt dagegen getan werden?
Also, erstmal kann sich mal jeder selbst an die Nase fassen – Elektromüll gehört an die entsprechende Sammelstelle. Und dann fordern die Forscher der Studie eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit innerhalb der EU gegen illegalen Handel, genauso wie gegen eben diese falsche Entsorgung des Elektroschrotts.
In der EU wird Elektromüll viel zu häufig falsch entsorgt oder illegal gehandelt, das ist das Ergebnis einer EU-Studie. Die Forscher fordern, dass die EU hier handeln muss.