Während die EU-Regierungen streiten, wer, wie viele Flüchtlinge aufnehmen soll, packt die Zivilbevölkerung einfach an. Wie in Schweden beispielsweise. Da haben Unternehmer eine Initiative gegründet, Refugee Air heißt die, und die Unternehmer wollen Flüchtlingen mit dem Flugzeug eine sichere Reise in die EU ermöglichen.
Monika Olszewski, wann kann der erste Flug starten?
Geplant sei der erste Flug noch vor dem ersten Schneefall in Stockholm geplant. Aktuell verhandelt die Initiative Refugee Air mit den beiden Fluglinien Scandinavian Airlines und Norwegian. Falls da keine Partnerschaft zustande kommen sollte, werde die Initiative selbst eine Maschine chartern und syrische Flüchtlinge ausfliegen. Und das ganze eigentlich nur um den Fluglinien zu zeigen, dass dies möglich sei.
Warum könnten sich die Fluggesellschaften denn gegen diese Aktion sperren?
Weil es letztlich darum gehen könnte, wer für die Flüchtlinge haftet, wenn die Passagiere im Zielland abgewiesen werden. Aktuell ist es laut EU-Richtlinie so, dass die Fluggesellschaften verantwortlich sind. Das heißt, die Fluglinie muss in den Fällen die Kosten für den Aufenthalt und Rückflug der Flüchtlinge zahlen. Und da das schnell mal ein paar tausend Euro pro Person sein können, hat das zu einer kompletten Sperre für Personen ohne gültige Reisedokumente geführt.
Und wie will die Aktion Refugee Air das Problem lösen?
Zusammen mit Menschenrechtsorganisationen in der Türkei und Jordanien will Refugee Air Passagierlisten erstellen, mit Flüchtlingen die Asylrecht haben. Falls der Passagier später dann doch kein Asyl bekommt und die Airlines für die Kosten aufkommen müssen, will die Initiative selbst finanziell einspringen.
In Schweden packen die Menschen selbst an: Die Aktion Refugee Air will Flüchtlingen mit dem Flugzeug eine sichere Reise in die EU ermöglichen, statt sie über das gefährlichen Meeresrouten flüchten zu lassen.