Etwa ein Drittel der Flüchtlinge sind Kinder. Häufig sind sie ohne Eltern unterwegs und haben schlimmste Strapazen hinter sich. Und dann kommen sie irgendwann in Deutschland an und sollen hier zunächst vom Jugendamt betreut werden. Das gestaltet sich aber meistens schwierig. Auch dort sind die Kapazitäten begrenzt. Monika Olszewski berichtet.
Oft kommen die Menschen und vor allem die Kinder auf ihrer Flucht mit gerade dem in Deutschland an, was sie am Körper tragen. Zuerst kümmern sich das Jugendamt und die Menschen in den Einrichtungen, in denen sie unterkommen. Aber die ersten praktischen Probleme tauchen schon auf, wenn sie beispielsweise in die Schule sollen, erklärt Holger Hofmann vom deutschen Kinderhilfswerk:
„Wenn sie in die Schule gehen können, dann kommen sie in der Schule an und haben überhaupt keine Schulsachen. Das heißt man muss dann auch versuchen, mit ihnen gemeinsam diese Dinge zu besorgen. Und dafür gibt es in den Einrichtungen kein Personal, deshalb sind die Ehrenamtlichen vor Ort so wichtig, die sich für diese Kinder einsetzen.“
Denn auch bei der gesundheitlichen Hilfe werde Ihnen nur mit dem Nötigsten geholfen, bei vielen zusätzlichen Leistungen sperrten sich die Krankenkassen, wie Hofmann vom Kinderhilfswerk sagt:
„Zum Beispiel eine Brille oder wenn sie eine Prothese brauchen, das sind dann Dinge, wo es diese Spendengelder braucht, die wir dann gerne an die Einrichtungen weitergeben.“
Aber gerade das Schicksal, das diese Kinder mit sich tragen, berge auch Chancen, so Hofmann:
„Diese Kinder haben einen Überlebenswillen, sie haben einen großen Willen sich hier einzubringen. Wenn sie denn die Möglichkeit bekommen, zum Beispiel in die Schule zu gehen, lernen sie oft in einer sehr erstaunlichen Geschwindigkeit Deutsch. Und das zeigt uns, es lohnt sich auch, in diese Kinder zu investieren. Sie haben keine Zukunft in Ihrem Heimatland und wir müssen ihnen hier diese Zukunft geben.“
Und genau deshalb forderte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF bereits im Mai von der EU, Flüchtlingskindern mehr Schutz zuzusprechen.