Russland-Embargo: Bauern fordern Hilfe von der EU

Der Sommer hat der Natur einiges abverlangt. Hitze, Trockenheit und dann wieder Sturm und viel Regen. Aber das allein macht den Landwirten nicht zu schaffen. Das Problem liegt weiter im Osten. Das Russland-Embargo. Die Preise sind schlecht, die Landwirte leiden und deshalb fordern sie von der EU Hilfe, wie Monika Olszewski berichtet:

Blick über ein reifes Kornfeld vor blauem Himmel.

Der OWL-Bezirksverbandvorsitzende des Landwirtschaftsverbandes Hubertus Beringmeier bringt es so auf den Punkt:

„Das Wetter trifft uns weniger als das Russland-Embargo, in der Summe muss man das eindeutig so sagen…letztendlich sind wir bei der Ernte doch positiv überrascht worden. Es ist mehr geerntet worden als zunächst gedacht.“

Und das bedeutet für Verbraucher, dass zumindest der Preis für das Getreide stabil bleibt. Es ist sogar eher so, dass durch den russischen Import-Stopp als Reaktion auf westliche Sanktionen die Produkte jetzt hier verkauft werden müssten und so eben auch die Preise für Obst, Gemüse und Fleisch drückten. Behring gibt ein Beispiel für die Folgen des Russland-Embargos beim Fleisch:

„Das Essverhalten der Deutschen ist anders als das der Russen. Die Russen bevorzugen eher fettere Artikel und die lassen sich dort besser verkaufen als bei uns. Und durch das Wegbrechen der Märkte haben wir schlechtere Preise weil eben das Angebot größer ist als die Nachfrage.“
Ob Äpfel jetzt tatsächlich teurer werden, daran glaubt Beringmeier nicht:

„Bei den Äpfeln hatten wir ja auch einen relativ niedrigen Preis und dort steht die Ernte ja auch noch an, das ist so ähnlich wie beim Getreide, man weiß noch nicht genau, was letztendlich geerntet wird. Aber natürlich wünschen wir uns das, dass wir in dem Bereich etwas höhere Erzeugerpreise bekommen, denn die waren ja gerade in den letzten Monaten sehr sehr niedrig und kaum kostendeckend.“

Und weil diese Punkte nun alle zusammenspielen fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied beim EU-Sondertreffen der Agrarminister im September Hilfe für die Deutschen Bauern.