Facebook ist aktuell in der EU so etwas wie eine Dartscheibe. Von allen Seiten kommen Pfeile gegen das Datennetzwerk geflogen, weil es den Datenschutz der EU nicht so ernst nimmt, wie Facebook sollte. Jetzt hat aber eine Studie etwas herausgefunden, das ungeheuerlich ist. Facebook soll nicht nur Daten von seinen Nutzern sammeln, sondern auch von Ehemaligen oder Nichtmitgliedern. Monika Olszewski, was heißt das denn jetzt?
Das eigentlich niemand sicher ist vor der Datenkrake. Facebook verfolgt alle Besucher seiner Webseite, obwohl das Unternehmen eigentlich nur eingeloggte Nutzer tracken darf.
Kannst Du die Tracking-Methode erklären, wie verfolgt Facebook die Seitenbesucher?
Also, laut der Studie im Auftrag der belgischen Datenschutzbehörde funktioniert das so: Facebook nutzt sogenannte Cookies, um seine Webseiten-Besucher identifizieren und verfolgen zu können. Das sogenannte Web-Tracking dient meistens Marketingzwecken, also um zum Beispiel personalisierte Werbung zu schalten. Der Skandal ist jetzt allerdings, dass Facebook vorgibt seinen Besuchern die Verfolgung durch Cookies zu verbieten, sich daran aber überhaupt nicht hält. Das Netzwerk trackt jeden mit Cookies, egal ob sie der Verfolgung zugestimmt haben oder nicht.
So, jetzt ist die Studie raus, was gibt`s jetzt für Konsequenzen für Facebook?
Noch keine. Allerdings hat das Forscher-Team mit seinem Bericht ja offenbar herausgefunden, dass Facebook mit seiner Web-Tracking-Politik die europäischen Datenschutzgesetze verletzt. Eine Klage von Belgien gegen Facebook wird demnach sehr wahrscheinlich folgen. Von Facebook heißt es zu dem Bericht übrigens nur: Der sei „voller Ungenauigkeiten“. So kann man sich natürlich auch rausreden.
Ein neuer Facebook-Skandal erschüttert die Netzwelt: Facebook sammelt Daten von Besuchern der Website, obwohl das Netzwerk das nicht darf.