Russland und Pressefreiheit stehen ungefähr so zueinander wie schwarz und weiß. Und deshalb will die EU jetzt, nennen wir es, einen Übersetzerdienst, um nicht von der russischen Propaganda überrollt zu werden.
Monika Olszewski vom Europäischen Radionetzwerk Euranetplus, wie will die EU das managen?
Dafür soll eine Expertengruppe eingerichtet werden. Also eine Art Agentur, die in Brüssel russische Medienberichte auswertet, kommentiert und an die 28 Mitgliedstaaten weitergibt. Allerdings wird die EU selbst keine Statements gegenüber der russischen Propaganda geben. Genau soll aber am Donnerstag noch beim Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs besprochen werden, wie gegen ganz offensichtliche falsche Infos aus Russland vorgegangen werden soll. Die Agentur ist also zunächst eine Idee.
Kannst Du denn etwas zum Hintergrund sagen?! Es ist klar, dass der Ukrainekonflikt eine Rolle spielt- denn da ist ja häufiger die Frage gewesen, welche Seite die Wahrheit sagt, aber, wie sieht es grundsätzlich mit der russischen Pressefreiheit aus?
Wenn wir jetzt mal einer etwas älteren Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung glauben, dann eher schlecht. Es gibt in Russland, sowie überall, zwar alle möglichen elektronischen Medien und Printmedien, ein großer Teil davon wird allerdings staatlich kontrolliert. Unabhängige Medien sind nur auf Moskau und größere Städte beschränkt. Zudem kommt eine Statistik der russischen Journalisten-Gewerkschaft zu dem Ergebnis, dass in Russland in den 90er Jahren etwa 200 Journalisten ermordet wurden.
Die EU will sich besser gegen Propaganda aus Russland wappnen. Eine Expertengruppe soll in Brüssel russische Medienberichte auswerten und an die Mitgliedstaaten weitergeben.