Immer mehr gefährliche Produkte

Die Gefahr liegt oft im Kinderzimmer. Die Produkt-Inspektoren der EU Kommission haben heute ihren Jahresbericht vorgestellt – demnach sind im vergangenen Jahr erneut mehr gefährliche Produkte in Europa aufgetaucht. Besonders oft war es ausgerechnet Kinderspielzeug. Aber auch Elektro-Geräte und Textilien mussten vermehrt zurückgerufen werden.

roter Wollpullover mit Reißverschluss

Die Kontrollen funktionieren, so sagte es die zuständige EU Kommissarin Vĕra Jourová am Vormittag stolz in Brüssel. Doch was die Kontrolleure immer öfter aufdecken, macht Angst. 2435 gefährliche Produkte tauchten im vergangenen Jahr in der EU auf, erneut ein Anstieg – dieses Mal waren es 71 mehr als im Vorjahr.

Jeden Tag erhält die EU Kommission mittlerweile Mitteilungen aus den EU Staaten über gefährliche Produkte. Kinderspielzeug ist dabei weiter der Grund für die meisten Mitteilungen – das zeigt uns, wie wichtig Produktwarnungen sind. Wir arbeiten mit Herstellern und Verkäufern weltweit an strengeren Standards und wir haben eine Informations-Kampagne gestartet, um die Spielzeug-Sicherheit für Kinder zu erhöhen.

Chemisch belastete Kleidung, Erstickungsgefahr beim Spielzeug, allergieauslösende Kosmetika oder schlecht gesicherte Elektro-Produkte – all diese Informationen landen in der Datenbank Rapex. Dort tauschen sich die EU-Staaten über gefährliche Produkte aus. Taucht irgendwo eine Warnung auf, können alle anderen Staaten schnell reagieren und das Produkt vom Markt nehmen.

In Europa sind wir sehr stolz auf unseren hohen Standards bei der Produkt-Sicherheit. Für mich besonders entscheidend ist die Tatsache, dass diese Vorgaben von der Wirtschaft respektiert werden und wir Verbraucher so besser geschützt sind. Außerdem gilt unser Schnellwarn-System außerhalb Europas als Vorbild bei anderen internationalen Organisationen.

6000 Produkt-Inspektoren arbeiten mittlerweile in Europa, sie überprüfen Importe und nehmen Stichproben im Einzelhandel. Immer öfter stoßen sie dabei auch auf gefährliche Produkte, die über das Internet vertrieben werden. Zwei Drittel davon kommen aus China. Die Datenbank Rapex ist übrigens auch für alle Verbraucher einsehbar, die sich vor dem Produktkauf informieren wollen.