Das Wetter der letzten Wochen war meist grau und recht trostlos. Das hat schon ziemlich auf die Stimmung geschlagen und depressiv gemacht. Für Menschen die sowieso schon unter Depressionen leiden, war und ist es dann besonders schwer. Und die Diagnose Depression gibt es viel öfter als viele denken. Auch immer mehr Berufstätige in Deutschland leiden darunter.
Die Zahlen sind ziemlich eindeutig: Seit der Jahrtausendwende sind die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen bei den Arbeitgebern um 70 Prozent gestiegen. Das sind schon heftige Zahlen. Besonders stark davon betroffen sind nach einer Studie der Techniker Krankenkasse psychisch besonders belastete oder unter hohem Druck arbeitende Berufsgruppen. An der Spitze liegen Mitarbeiter in Callcentern und Altenpfleger. Im Durchschnitt war bundesweit jeder Erwerbstätige einen Tag pro Jahr wegen einer Depression nicht arbeitsfähig.
Diese wirklich eindeutigen Zahlen sind auch europaweit nicht wirklich besser: In ganz Europa leiden nach aktuellen Daten 30 Millionen Menschen an Depressionen. Sie sind die zweithäufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit. Das wirkliche gefährliche daran ist auch, dass die Hälfte der Betroffenen nicht behandelt wird. Oft auch, weil ihnen gar nicht so richtig klar ist, dass sie unter Depressionen leiden. Hauptauslöser ist neben einer gewissen Veranlagung eben übermäßiger Arbeitsstress und keine ausreichende Trennung von Arbeit und Freizeit. Die EU-Kommission schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden auf 120 Milliarden Euro jährlich.
Depressionen sind die zweithäufigste Ursache für einen Krankenschein in Europa.