Kampf gegen Hate-Speech im Netz

Noch müssen Internetbetreiber von sozialen Plattformen mit der Nase drauf gestoßen werden. Und zwar auf Inhalte, die auf ihren Seiten gepostet werden. Es geht um sogenannte Hass-Postings. Aktuell regelt ein freiwilliger Verhaltenskodex, ob und wann Beiträge entfernt werden. Laut der EU-Kommission ist da aber noch Luft nach oben. Monika Olszewski berichtet…

tippen_tablet2

Im Mai hatten sich Facebook, Twitter und Co. gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, dass sie Hassbotschaften, die ihnen gemeldet werden, innerhalb von 24 Stunden prüfen und illegale Beiträge löschen wollen. EU-Justizkommissarin Věra Jourová sagte nach einem ersten Test, dass die Unternehmen in die richtige Richtung gingen, aber mehr tun könnten, gegen Phänomene wie Online-Radikalisierung, illegale Hetze oder gefälschte Nachrichten. Wie Sie gefälschte Nachrichten erkennen, erklärt Frederic Clasmeier von der mobilen Beratung gegen Rechts:

„Was sehr auffällig ist bei Postings, die rassistisch hetzen, oder von der Lügenpresse schreiben, dass sie nicht unbedingt seriöse Quellen benutzen, sie beziehen sich entweder immer wieder gegenseitig aufeinander oder es wird viel vom Hörensagen berichtet.“

Und wenn auch das nichts nutzt, dann muss es tiefer gehen so Clasmeier:

“Manchmal muss man da sehr genau hingucken. Was schreiben die Leute sonst so, wen liken sie, mit wem sind sie vernetzt um genau zu gucken, was sind das für Personen oder Gruppierungen die ich da teilen würde.“

Und wenn Ihnen auffällt, dass es sich um radikale Ansichten handelt – egal in welche Richtung, können Sie das natürlich auch selbst direkt bei Facebook und den anderen Plattformen melden, oder sie zeigen klare Kante, so Clasmeier:

„Und das andere ist, dass immer die Möglichkeit besteht, klar Position zu beziehen und rassistischen Posts und rassistischen Kommentaren zu wiedersprechen.“

So lange die beteiligten Internet-Plattformen nicht aktiv gegen rechtswidrige Inhalte und terroristische Propaganda vorgehen, ist das vermutlich die schnellste Lösung. Zumindest werden in Deutschland mehr Hasskommentare aus den sozialen Medien gelöscht als im EU-Durchschnitt.