Bestürzung über Attentat

Großbritannien steht unter Schock. Das tödliche Attentat auf die Labour-Abgeordnete Jo Cox hat Entsetzen ausgelöst und den heiß geführten Brexit Wahlkampf ruhen lassen. Und auch wenn die Motive des mutmaßlichen Mörders noch nicht klar sind, ruht die politische Auseinandersetzung momentan im Königreich.

Die Staatsflagge Großbritanniens, der sog. Union Jack.

Holger Winkelmann, wie reagieren die Medien auf das Attentat?

Genauso wie Du es gesagt hast, ebenfalls geschockt. Zum Beispiel schreibt der britische „Guardian“, Cox sei eine Abgeordnete gewesen, „die sich von einem Ideal leiten ließ.“ Der „Daily Telegraph“ schreibt:“ Sie glaubte an eine bessere Welt.“. Der „Daily Record“ schreibt: Getötet, während Sie ihrem Volk diente. Auch unter EU Abgeordneten ist die Reaktion heftig. So schreibt zum Beispiel die Grüne-Abgeordnete Terry Reintke aus Deutschland: „Ruhe in Frieden Jo Cox. Du und Deine Arbeit sind ein starkes und inspirierendes Beispiel für alle von uns, die für Frieden, Demokratie und Humanität kämpfen.“ Also die Trauer und Betroffenheit in den britischen Medien ist sehr groß.

Jetzt muss man dazu noch wissen, dass Cox ein Brexit Gegner war. Sie hat kurz vor ihrem Tod noch ein Bild bei einer Aktion zum Verbleib in der EU getwittert. Was heißt das jetzt insgesamt. Wird das Referendum vielleicht sogar verschoben?

Nein, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Der Wahlkampf ruht. Aktuell zeigen die Ermittlungen auch, dass der Täter auch rechtsextrem Motive gehabt haben könnte. So soll er „Britain firt“ gerufen haben. Das würde indirekt auf einen Brexit Zusammenhang schließen lassen. Allerdings gibt es mit „first“ auch eine rechte Bewegung, die dann ebenfalls gemeint sein könnte. Die Ermittlungen dauern an. Wann und ob der Brexit Wahlkampf aber noch einmal anläuft, das ist, Stand jetzt noch unklar.

Das Attentat auf die britische Labour-Abgeordnete Jo Cox hat Bestürzung ausgelöst.