Das Ziel ist, Gebäude in der EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Der Weg dahin bleibt umstritten.
„Natürlich muss auch der Gebäudesektor dazu beitragen, dass wir unsere europäischen Klimaschutzziele erreichen. Die Frage ist also nicht, ob wir den Gebäudebestand dekarbonisieren, sondern wie wir das machen.“
Für Angelika Niebler von der EVP führt der Weg nicht über die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden mit strengeren Sanierungsvorschriften. Ihr sind die Vorschriften zu klein, klein und nicht unbedingt im Zuständigkeitsbereich der EU.
„Ich halte nichts von Zwang. Ich glaube wir müssen Lust auf Klimaschutz machen.“
Das EU-Parlament hat anders entschieden. Ab 2030 sollen alle Neubauten emissionsfrei sein. Für Neubauten, die Behörden nutzen oder besitzen, soll das schon ab 2028 gelten. Die Mitgliedstaaten müssen Maßnahmen zur Dekarbonisierung von Heizungsanlagen und zum allmählichen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bei der Wärme- und Kälteversorgung ergreifen: Bis 2040 soll es keine mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizkessel mehr geben. Ciarán Cuffe von den europäischen Grünen ist der zuständige Berichterstatter und für ihn sind die Pläne eine große Errungenschaft.
„Es wird den Gebäudebestand Europas modernisieren, indem es Mindeststandards für die Energieeffizienz (MEPS) festlegt, die im Laufe der Zeit schrittweise verbessert werden. Und um Gebäudeeigentümer bei diesen Verbesserungen zu unterstützen Mieter zu schützen, werden vor der Anwendung der Standards Finanzierungsmaßnahmen, Informationsdienste und soziale Absicherungen eingerichtet. (…) Mit der Umsetzung dieses Gesetzes wird ein enormer Schub an grünen Arbeitsplätzen erwartet. (…) Ich glaube, dass die Richtlinie den Menschen und dem Planeten etwas bringen wird.
Für Claudia Gamon von Renew hat es auch noch einen weiteren Effekt.
„Die EPBD ist eine Entlastungsrichtline und sie ist eine Befreiungsrichtlinie. Es ist eine Entlastung von Kosten. Und es ist eine Befreiung von der Abhängigkeit von Diktatoren-Gas.“
Laut Europäischen Kommission sind die Gebäude in der EU für 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich.