Die Spitzenkandidaten zur Europawahl

Was soll es uns wohl sagen, wenn zwei Kandidatinnen für den Europawahlkampf ganz in weiß auf den Europa-Delegiertenkonferenzen ihrer Parteien antreten? Zwei Bräute für Europa?? Vielleicht war die Wahl der Kleidung der frisch gewählten Europa-Bräute ja auch nur ein Zufall… JA sagen beide jedenfalls zu: die Zukunft der EU wollen wir nicht den Nein-Sagern überlassen. Für die Vizepräsidentin des EU-Parlaments und frisch gewählte SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley geht es vor allem gegen die Feinde der EU von Innen. Da wäre ein Viktor Orban als Synonym für Zwist in der Zweck-Ehe EU zu nennen. Dem will Katarina Barley bei fast 99 % Delegierten-Zustimmung ein entschiedenes: Mehr Miteinander entgegensetzten.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

„Das macht noch mal Lust. Ich hab‘ eh schon total Bock. Aber, wenn ihr so hinter mir steht die ganze Kampagne, dann kann es echt nur gut werden.“

Besser werden muss es für Marie Agnes Strack-Zimmermann. Besser bei der Verteidigung der EU vor allem auch nach außen. Auf der FDP-Europa-Delegiertenkonferenz hat Parteichef Christan Lindner sie als „Eurofighterin“ in den Wahlkampf abheben lassen. Strack-Zimmermann selbst will mit fokussierter Weitsicht für ein global starkes Europa antreten. Oder, wie sie eine alte Motorradfahrer-Weisheit zitiert hat: Man muss das Ende der Kurve im Blick haben, um dahin zu kommen, wo man hinmöchte, ohne mittendrin umzukippen.

„Und deswegen werden wir auf Dauer, wenn wir klug sind, an einer europäischen Armee nicht vorbeikommen. (…) In meinem Fahrtraining für das Motorrad – kann man übrigens auch für das Auto, oder das Fahrrad nutzen, auch bei E-Autos: sagte mir der Trainer, guckst du scheiße, fährst du scheiße! Und wenn wir da nicht hingucken, wo wir hinwollen, dann werden wir unser Ziel auch nicht erreichen!“

In schwarz und grün -gewandet sozusagen- treten dann noch Axel Voss und Terry Reintke als Spitzenkandidaten für die CDU und die Grünen zu Europawahl im Juni an.