40 Millionen gegen das Kükensterben

40 Millionen Euro, damit kleine Hähnchen nicht mehr vergast oder geschreddert werden. Denn das passiert laut EU-Kommission weltweit immer noch schätzungsweise 6,5 Milliarden Mal im Jahr. Männliche Küken werden einen Tag nach dem Schlüpfen getötet, weil sie unwirtschaftlich für die Betriebe sind.

Stella KyriakidesEU

Stella Kyriakides

Die Europäische Investitionsbank – kurz EIB – gibt dem niederländischen Unternehmen „In Ovo“ einen Kredit über 40 Millionen Euro. Damit soll das System „Ella“ weiterentwickelt und weiterverbreitet werden. Durch Screening der Eier soll schon in einem frühen Stadium das Geschlecht der Hühnerembryonen erkannt, und so das Ausbrüten männlicher Küken verhindert werden. EU-weit gibt es bislang nur in Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Österreich Einschränkungen. In Deutschland ist das Töten männlicher Küken seit Januar 2022 verboten. Tierschützer beklagen allerdings die Umgehung des Verbots, durch die Tötung in anderen Ländern.

Die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ hatte deswegen im Mai dieses Jahres auch Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das NRW-Landesamt für Umwelt- und Verbraucherschutz hatte laut Foodwatch mindestens einen Fall bestätigt, ohne Namen zu nennen. Mit „Ella“ und dem 40-Millionen-Euro-Darlehensvertrag versucht die EU-Kommission, dem Ziel näher zu kommen, die Tierschutzstandards in der EU zu verbessern. So sagt es die zuständige Kommissarin Stella Kyriakides.