Strand übersäht mit Muscheln

Endlose Wasserflächen, dichtes Schilf, Pelikane und wilde Pferde. Das ist das Donaudelta. Das zweitgrößte Flussdelta in Europa. An vielen Stellen hat man diese Wasserwelt im Rücken und einmal um 180° gedreht lädt in Spukweite das Schwarze Meer zum Baden ein. So hat sich mir das Donaudelta in Gura Portiței präsentiert. Der Ferienort ist ein 150 Meter langer Sandstreifen zwischen dem Razim See und dem Schwarzen Meer. Für Touristen vor allem ein Ort, um die ganz besondere Natur zu entdecken, sagt Gabriel Diţu, der Manager des Ferienortes.

„Es ist vor allem Natur pur. (…) Es gibt große Bereiche, die streng geschützt sind. Alles ist natürlich, völlig natürlich (…) glücklicherweise ist die Verschmutzung im Donaudelta immer noch gering und wir hoffen, dass das auch so bleibt.“

Holger Winkelmann | Euranet Plus

In Gura Portiței ist der weiße Puderzucker-Strand übersäht mit Muscheln. Besonders eine fällt auf – Rapana Venosa. Eine Meeresschneckenart, die eigentlich aus Asien kommt. Mit ihrem auffallend orangefarbenen Innengehäuse und der kunstvollen, wie gedrechselt aussehenden Schale, ist sie wunderschön. Doch die räuberische Schnecke ist wie viele invasive Arten ein Problem für die einheimischen Arten. Für die Natur im Donaudelta ist tierische Invasion ein Thema. Menschliche Abwanderung ein anderes.

„Die jungen Leute gehen in die Städte, vor allem in der EU, nicht unbedingt in Rumänien. Es ist ziemlich schwierig, hier aufzuwachsen und zu bleiben. Man will eine andere Welt entdecken, mehr materielle Möglichkeiten haben, in einem großen multinationalen Unternehmen arbeiten, um eine andere Form von Organisation kennenzulernen wahrscheinlich…manche kommen zurück, nicht um hier zu leben. Aber nachdem sie einen gewissen Status oder einen gewissen materiellen Wohlstand in der Stadt erreicht haben, kommen sie, um hier ihr Geld zu investieren, in den Tourismus einzusteigen, möglicherweise.“

Die EU-Kommission will junge Talente in den Regionen der EU besser fördern -so den demografischen Wandel abfedern und den Fachkräftemangel angehen. Mit dem Mechanismus zur Talentförderung sollen vor allem die EU-Regionen Unterstützung bekommen, in denen die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter besonders stark zurückgeht.