Igor Grosus im EU-Parlament

Mit dem Rücken zur Wand versucht die Republik Moldau Schritte nach vorne zu machen. Das kleine Nachbarland der Ukraine gilt als eines der ärmsten in Europa und hat doch im Vergleich zur eigenen Bevölkerungszahl die größte Anzahl von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten aufgenommen. Wohin für Moldau die Reise gehen soll, ist klar. Das hat jetzt der Präsident des moldauischen Parlaments bei seinem Besuch im EU-Parlament klar gemacht.

EU/Lukasz Kobus

Moldau

„Wir sind hier heute in Brüssel als ein Kandidat für die EU-Mitgliedschaft. (…) Das ganze Jahr über, seit wir den Kandidatenstatus bekommen haben, haben wir hart gearbeitet, um die Erwartungen zu erfüllen.“

Wir arbeiten an der Reform des Justizsystems, sagt Igor Grosu. Genauso an der Diversifizierung der Energiequellen bis hin zu großen städtischen und ländlichen Infrastrukturprojekten. Das alles wird durch den Krieg in der Ukraine nicht einfacher.

„Wir mussten unterwegs lernen, wie man Tausende ukrainischer Flüchtlinge aufnimmt, wie man neue Routen für den Warentransport schafft, wie man verstärkte Fake News und Propaganda bekämpft und wie man Energiequellen diversifiziert, um sich von der Gas-Abhängigkeit aus dem Land des Aggressors zu befreien.“

Wir brauchen jetzt mehr denn je den Zusammenhalt der europäischen Mitgliedstaaten, sagt Grosu. Denn nur so könnten Moldawien und die Ukraine den Weg in Richtung freie Welt einschlagen.
„Um so widerstandsfähiger gegen Aggression, Energie-Erpressung und Propaganda zu werden.“

Bei einer großen Pro-EU-Kundgebung in Chişinău haben im Mai auch etwa 80.000 Menschen klar gemacht, wohin für sie die Reise gehen soll.