EU-Parlament fordert Maßnahmen gegen Wasserkrise

Es war eine hitzige Debatte über Wasser – vor allem zu wenig davon.

„Trotz unserer Bemühungen, die Wassereffizienz zu verbessern, wächst der Wasserbedarf weiter. Gleichzeitig nimmt die Verfügbarkeit ab und wird unvorhersehbar.“

EU/ Jennifer Jacquemart

EU-Kommissarin Kadri Simson hat die Wasserkrise jetzt mit den Abgeordneten im EU-Parlament debattiert. Denn nur auf Regen zu warten ist keine Antwort. Martin Häusling, Landwirt und agrarpolitischer Sprecher der Europagrünen sagt: Wir müssen in vielen Bereichen umdenken.

„Vor allem müssen wir umdenken in der Landwirtschaft. Müssen wir wirklich Feuchtgebiete trockenlegen, um Erdbeeren und Avocados anzubauen?“

Die Frage richtet Häusling auch direkt an uns als Verbraucherinnen und Verbraucher, die wir diese Erdbeeren aus einem der größten Feuchtgebiete Spaniens in Discountern kaufen. Spanien ist übrigens auf der Karte der europäischen Dürrebeobachtungsstelle rot, heißt massiver Stress für die Vegetation wegen starker Trockenheit. Und diese Dürresituation bestand schon im Winter in Teilen Europas, hat Manuela Ripa von den Grünen erinnert.

„Dadurch Ernteausfälle in Spanien, Trinkwasserknappheit in Süd-Frankreich. Tote durch Sintflutartige Regenfälle nach einer Winterdürre in Italien. In Deutschland kündigen Landkreise jetzt schon Wassersparen an. Dem müssen wir entgegenwirken.“

Die Forderungen sind eine Dürrestrategie für die ganze EU, Überarbeitung der bestehenden Richtlinien. Grenzübergreifende Zusammenarbeit etwa bei Flüssen. Mehr Schutz für die Wälder als größten Wasserspeicher. Und auch die ernsthafte Anwendung und Umsetzung der schon bestehenden Regeln zum Wasserschutz und Wassermanagement, sagt EU-Kommissarin Kadri Simson.

„Es gibt keine einfachen Lösungen. Aber wir müssen beherzt und entschlossen handeln. Der von uns empfohlene Ansatz ist proaktiv und basiert auf Vorbereitung und Anpassung. Denken wir zunächst einmal naturbasiert.“

Zumindest in der deutschen Natur wird Regen erwartet, sagt der Deutsche Wetterdienst. Allerdings kommt er in diesen Tagen dann vielerorts auch gleich wieder als Starkregen oder Unwetter.