Die Bürgerforen der Konferenz zur Zukunft Europas haben ihre Vorschläge gemacht. Das letzte von insgesamt vier Foren hat sich mit Arbeiten in Europa, eine Wirtschaft für die Zukunft, eine gerechte Gesellschaft, Lernen in Europa und ein ethischer und sicherer digitaler Wandel beschäftigt. Die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen 27 EU-Staaten haben am vergangenen Wochenende ihre 48 Empfehlungen vorgestellt. Die Französin Jessica Bangabalet sagt von sich selbst, dass sie nie besonderes Interesse an Politik hatte.
„…aber seit ich diese erste Gelegenheit in Straßburg hatte, beginnt mich Politik immer mehr zu interessieren. Ich sehe, dass wir tatsächlich etwas tun können.
Die TeilnehmerInnen haben zum Arbeiten in Europa u.a. vorgeschlagen, einen EU-weiten Mindestlohn einzuführen. Ein weiterer Vorschlag befasst sich mit den Bildungssystemen in den Nationalstaaten: Diese sollten, mit Rücksicht auf nationale Unterschiede, angeglichen werden. Ein Ziel sei es dabei, dass Abschlüsse und Ausbildungen in allen Mitgliedsstaaten anerkannt werden. Und, so der Vorschlag, Infrastruktur sollte Staatseigentum sein – um Monopole vor allem in der digitalen Welt zu verhindern. Aoife O’Leary wünscht sich als Botschafterin der Konferenz zur Zukunft Europas mehr Veranstaltungen der Art.
„…besonders wenn es sich als erfolgreich erweist. Ich denke, es ist eine erstaunliche Demonstration der Teilhabe an Demokratie. Und ich finde, das sollten wir in Zukunft immer häufiger tun. Die Bürger einbeziehen. Denn am Ende des Tages sind es die Menschen, die von den Gesetzen betroffen sein werden. Also ich denke, es ist ein großartiges Beispiel. Und ich wäre liebend gern in Zukunft wieder dabei.“
Im nächsten Schritt geht es jetzt aber ersteinmal darum, aus den Vorschlägen bei einer Plenartagung die endgültigen Vorschläge herauszuarbeiten. Der Katalog mit den Vorschlägen aus allen vier Bürgerforen soll letztendlich Parlament, Kommission und Europäischen Rat als Vorlage für Verbesserungen an der täglich gelebten EU dienen..