Haben wir ein „Right to Repair“?

Haben wir ein „Right to Repair“?: Wir brauchen in der EU ein Handy, das mindestens 10 Jahre hält. Das fordert die Initiative „Right to Repair“. Das Bündnis von 86 europäischen Organisationen, die sich für Reparatur einsetzen, hat die EU-Kommission in einem offenen Brief aufgefordert, entsprechende Rechtsvorschläge zu machen. „Right to Repair“ will erreichen, dass die Kommission beim Recht auf Reparatur ambitionierter vorgeht. Denn die bisherigen Maßnahmen würden nicht ausreichen. Wie sinnvoll es ist, das Handy auch nur ein bisschen länger zu behalten, hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schon vor zwei Jahren betont. Im März 2020 war auch der Aktionsplan der Kommission für die Kreislaufwirtschaft vorgestellt worden.

Vor dunklem Hintergrund liegen ein Tablet und darsuf ein Smartphone, auf beiden Geräten sind verschiedene Apps zu sehen.

„Studien zeigen: wenn wir alle Geräte in Europa ein Jahr, ein Jahr nur, länger benutzen würden, würden wir unserer Umwelt gewaltig helfen. Das hätte nämlich den gleichen Effekt, wie wenn 1 Million Autos hier von unseren Straßen in Europa verschwinden würden. Ein Jahr länger das Smartphone nutzen, spart so viel ein, wie die Abgase von einer 1 Million Autos.“

Das Netzwerk Right to Repair rechnet vor, dass in der EU jedes Jahr 210 Millionen Smartphones verkauft werden. Das entspräche fast 7 Smartphones pro Sekunde. Und obwohl 77 % der EU-BürgerInnen es laut Umfragen vorziehen würde, ihre Waren zu reparieren, anstatt neue zu kaufen, reparieren nur etwa 11 % ihre Telefone, wenn sie kaputt gehen.

Deshalb, so meinen die Netzwerkmitglieder von „Right to repair“, wenn die EU ihre Green Deal-Ziele erreichen und weltweit ein Vorreiter sein will, dann müsse sichergestellt werden, dass jedes neue Smartphone, das in der EU auf den Markt kommt, mindestens zehn Jahre hält.