Weltweit von Kohle verabschieden: Deutschland, Belgien, Luxemburg, Rumänien, die Niederlande. Dieser Sommer hat schmerzhaft gezeigt, dass Starkregen mittlerweile weit mehr bedeutet als vollgelaufene Keller. Und beim Extrem Wetter-Kongress in Hamburg hat der Klimaforscher Mojib Latif gerade keinen Zweifel daran gelassen, dass wir für weitere Extrem-Ereignisse beim Wetter, wie eben dem Starkregen, gewappnet sein müssen.
„Die bleiben natürlich weiterhin selten. Aber, was vorher vielleicht ein Ereignis war, dass einmal in 1000 Jahren gekommen ist, das kommt jetzt einmal in 100 Jahren, oder vielleicht sogar einmal in 10 Jahren.“
Vorhersagen werden gleichzeitig schwieriger, weil die Wettermodelle das Ausmaß nicht fassen können. Bekannte Skalen wurden schon gesprengt. Wie in den USA.
„Bei einem Hurrikan sind solche Regenmassen runtergekommen, dass der amerikanische Wetterdienst eine neue Farbskala für die Radarbilder einführen musste, um das überhaupt nochmal deutlich zu machen.“
Was uns noch nicht deutlich genug ist, ist wie gefährlich der Klimawandel ist, sagt Mojib Latif.
„Es ist höchste Zeit, dass die Politik reagiert. Wir haben ja jetzt demnächst die Klimakonferenz in Glasgow – die 26. Weltklimakonferenz. Und der UNO-Generalsekretär hat von einem Krieg gegen den Planeten gesprochen und hat jetzt noch einmal eindringlich von der Weltpolitik eingefordert, dass jetzt couragierte Maßnahmen unternommen werden.“
Für Frans Timmermans, den EU-Green Deal-Kommissar, ist einer der wesentlichen Schritte, sich weltweit von der Kohle als Energielieferant zu verabschieden. Timmermans hat während der UN-Vollversammlung gesagt:
„Wir können es uns nicht leisten, weiter an Kohle-Kraftwerken festzuhalten. Darum wird die EU einen gerechten Übergang weg von der Kohle fördern. Wir brauchen aber die ganze Welt im Einklang, und ein Ende der Kohle-Förderung in Übersee. Ich begrüße wirklich die Ankündigung von Präsident Xi Jinping, Investitionen in Kohle zu stoppen, und bestehende Kraftwerke auslaufen zu lassen.“